Auf der Harley durchs Hotel Led Zeppelin - die Götter mit dem Hammer
Düsseldorf · Die größte Band der 70er-Jahre lieferte das Urbild für die Posen des Stadionrock. Sie feierte den Exzess, hinterließ einige fragwürdige Geschichten und großartige Musik.

Led Zeppelin 1969 (v.l.): Robert Plant, Jimmy Page, John Bonham, John Paul Jones.
Foto: UPPANicht „Stairway To Heaven“, nein, auf keinen Fall. „Kashmir“ ist es, „Kashmir“ ist der beste Song von Led Zeppelin. Die Gitarre von Jimmy Page, die immer weiter durchzubrechen scheint, die wirkt, als nehme sie mehr und mehr Fahrt auf, die aber doch im Grunde stehenbleibt und den Stillstand beschleunigt. Dazu der Gesang von Robert Plant, der die Spannung noch vergrößert, weil es so lange dauert, bis er den Hörer erlöst und endlich anfängt zu schreien. Wie sehnt man sich nach diesem „Uuh-Uuuuh“ in Minute 2:16, wie sehr freut man sich auf das Ventil, den Blitzableiter, die Abfuhr. Und dann geht es weiter: stumpf und stoisch und so unglaublich präzise, gut und modern, dass der Rapper Puff Daddy 1998 das HipHop-Stück „Come With Me“ auf das Chassis dieses Songs montierte: „Yellow desert stream / Like Shangri-la beneath the summer moon“.