Düsseldorf Sammlungsflügel im Museum Kunstpalast bleibt gesperrt

Düsseldorf · Gute Nachrichten halten sich mit schlechten die Waage im Museum Kunstpalast: Die Ausstellungsvorschau auf 2015 mit Wim Wenders, Francicso de Zurbaran und weiteren Höhepunkten klingt vielversprechend. 142 000 Besucher kamen 2014, die Finanzen sind geordnet, aber ohne Sponsoren wäre der bunte Strauß, den das Publikum am Ehrenhof in Düsseldorf erwartet, kaum möglich. Das Traurige aber ist, dass der sich seit drei Jahren hinziehende Streit um die Reparatur des undichten Daches kein Ende nimmt. So bleibt der 2011 eröffnete renovierte Sammlungsflügel weiter geschlossen, womit das Museum eine seiner Hauptattraktionen auf unbestimmte Zeit einbüßt. "Das ist bitter", sagt Museumsdirektor Beat Wismer.

Die Stadt Düsseldorf muss Sorge dafür tragen, dass solch ein bedeutendes Museum trotz Streits der Gutachter eine Zukunft hat, bevor es in Vergessenheit gerät. Immerhin hält der Energieversorger Eon dem Museum die Treue, gibt bis 2017 außerordentliche Zuwendungen. 750 000 Euro hoch ist der jährliche Zuschuss, früher waren es einmal 1,2 Millionen. Dazu kommt die Förderung einzelner Ausstellungen.

Die schmerzhaften Ereignisse der letzten Tage hätten bewusst gemacht, wie mächtig Kunst auf die Menschen wirken kann, sagt Wismer. "Deshalb ist das Museum wichtig." Man erlebe die Vielfalt der Religionen wie selbstverständlich: "Man sieht Madonnen und Altäre, durchschreitet eine Moscheentür, schaut auf koptische Texte, Koraneinbände, arabische Kunst und eine Schreibmaschine mit hebräischen Buchstaben".

(RP)
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