Köln Meisner-Nachfolge: Köln verschickt Kandidatenliste

Köln · Welche Fähigkeiten der künftige Kölner Erzbischof haben soll, hat das Domkapitel seit ein paar Tagen Schwarz auf Weiß. Er soll Vertrauen gewinnen, ermutigen und geistlich inspirieren, lauten die Ergebnisse einer Kölner Umfrage. Schon kurz danach ist das Domkapitel mit seiner Vorwahl offensichtlich zu einem Ergebnis gekommen.

Nur sieben Wochen nach der Entpflichtung von Joachim Kardinal Meisner soll die obligate und geheime Liste mit drei Kölner Wunschkandidaten auf dem Weg nach Rom sein. Die auffallend schnelle Vorwahl deutet darauf hin, dass kein Außenseiter oder origineller Kandidat die Zustimmung fand. Der Kreis möglicher Kandidaten wird somit überschaubarer. Und ganz vorne könnte der 49-jährige Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck stehen. Ein Intellektueller, der nach anfänglichen Schwierigkeiten das Moderieren im Revier gelernt hat. Er wird theologisch geachtet und verfügte über enge Kontakte zum emeritierten Papst Benedikt. Mit Overbeck als Erzbischof könnte das kleine und finanzschwache Essener Bistum leichter mit Köln fusionieren.

Dass Marx (München) und Woelki (Berlin) an den Rhein wechseln, gilt als unwahrscheinlich. Erzbischöfe versetzt der Vatikan nicht wie Schachfiguren. Bleibt noch der 51-jährige Trierer Bischof Stephan Ackermann, der zu den profilierten jüngeren deutschen Geistlichen zählt. Vor allem hat sich Ackermann ab 2010 als Koordinator rund um die Aufklärung des Missbrauchs-Skandals in der Kirche einen Namen gemacht. Der gebürtige Düsseldorfer Heiner Koch, 49, könnte ein weiterer Kandidat sein; als Weihbischof in Köln und jetzt als Bischof in Dresden macht er eine gute Figur.

Nun entscheidet der Papst und wird demnächst seine eigene Dreierliste zurück nach Köln schicken.

(los/Mc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort