Reformationsjubiläum EKD-Ratsvorsitzender lädt den Papst nach Wittenberg ein

Wittenberg · Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat in Wittenberg für eine neue Einheit von katholischer und evangelischer Kirche geworben. In seiner Predigt zum Reformationstag richtete er sich an Papst Franziskus.

 Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kanzlerin Angela Merkel am Reformationstag in Wittenberg.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kanzlerin Angela Merkel am Reformationstag in Wittenberg.

Foto: ap, JM

Keine fünf Minuten dauerte die Predigt, dann war das Wichtigste zum Reformationstag gesagt. Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, kam schnell auf sein zentrales Anliegen zu sprechen: eine neue Einheit von katholischer und evangelischer Kirche.

"Wir lassen uns durch nichts vom Weg zur Einheit in versöhnter Verschiedenheit abbringen", sagte Bedford-Strohm in der Schlosskirche von Wittenberg. Dort fand am Dienstag der Festgottesdienst zum 500. Jahrestag der Reformation statt. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen wider den Ablasshandel veröffentlicht.

Bedford-Strohm dankte Papst Franziskus die Zeichen der Versöhnung, die das Oberhaupt der katholischen Kirche im Jubiläumsjahr der Reformation in Richtung der Protestanten entsandt hat. Der EKD-Ratsvorsitzende lud den Papst nach Wittenberg ein.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel gehörten zu den Gottesdienstbesuchern, ebenso wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx. Bedford-Strohm und Marx überreichten nach der Predigt ein Kreuz an Bundespräsident Steinmeier - als Zeichen dafür, dass beide Kirchen gemeinsam Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen wollen.

Bedford-Strohm beschrieb den Thesenanschlag von Martin Luther als "Akt der Befreiung". In seiner Predigt sprach er davon, dass Deutschland heute so gesegnet sei wie nie zuvor. "Wir brauchen eine neue innere Freiheit", sagte der EKD-Ratsvorsitzende. "Wir Christen sind immer noch viele. Wir können unsere Gesellschaft auch heute noch verändern."

(heif)
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