Marseille Marseille begrüßt das Jahr als Kulturhauptstadt 2013

Marseille · Mit viel Kunst und einem großen Festakt hat das Kulturhauptstadtjahr Marseille-Provence 2013 begonnen. Zur Eröffnungsfeier mit Feuerwerken und Lichtparade kamen in die südfranzösische Stadt Hunderttausende Schaulustige und zahlreiche Politiker, darunter EU-Präsident José Manuel Barroso. François Hollande ließ sich entschuldigen.

Mit der Krönung zur Kulturhauptstadt 2013 sind in Marseille und der umliegenden Region viele Hoffnungen verbunden. Die Stadt will ihr schlechtes Image ändern, das ihr seit Jahren anhaftet. Sie will zeigen, dass es in Marseille nicht nur Bandenkriege und eine Drogenmafia gibt. Die Auszeichnung "Marseille-Provence 2013" umfasst eine Region, die von Marseille bis zum mehr als 90 Kilometer entfernten Arles reicht und über 1,8 Millionen Einwohner umfasst. Die Reden zum Festakt wurden in dem neuen Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers gehalten. Der spektakuläre Bau des französischen Architekten Rudy Ricciotti wird erst Mitte des Jahres eingeweiht. Doch anlässlich des Eröffnungswochenendes durften die Marseiller einen ersten Blick in das noch leere Museum werfen.

Der Startschuss zu den Feierlichkeiten wurde am Samstagmorgen mit verschiedenen Ausstellungen gegeben. In Marseille ist bis zum 31. März "Ici, ailleurs" zu sehen. Eine Werkschau, die in einer riesigen ehemaligen Tabakfabrik die Arbeiten von 39 Künstlern aus dem Mittelmeerraum zum Thema Hier und Anderswo zeigt. Und in Aix-en-Provence wurde ein Freiluftparcours mit zeitgenössischer Kunst eröffnet.

Doch das eigentliche Fest fand in den Straßen von Marseille statt. Wasserspiele im Alten Hafen, Lichtspiele auf der Kirche Notre-Dame de la Garde, dem Wahrzeichen von Marseille, eine Lichtparade, Konzerte, Akrobaten und kleine Feuerwerke zu jeder vollen Stunde. Bis in die Morgenstunden zogen etwa 400 000 Menschen durch die Straßen und musizierten.

Marseille und seine Region haben sich das Kulturhauptstadtjahr einiges kosten lassen. Rund 680 Millionen Euro sind in die kulturellen Infrastrukturen geflossen und etwa 90 Millionen in das rund 900 Events umfassende Jahresprogramm.

(dpa)
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