Studierende auf der Lit.Cologne Auf den Spuren von Irmgard Keun

Köln · Junge Studierende haben einen Abend der Lit.Cologne gestaltet. Inspiriert von dem Roman „Gilgi – eine von uns“ von Irmgard Keun, lasen prominente Autoren deren Texte über eigene Erfahrungen.

Die Schriftstellerin Irmgard Keun, aufgenommen 1981 bei den Dreharbeiten zur Verfilmung ihres Romans „Nach Mitternacht“ in Berlin.

Die Schriftstellerin Irmgard Keun, aufgenommen 1981 bei den Dreharbeiten zur Verfilmung ihres Romans „Nach Mitternacht“ in Berlin.

Foto: picture alliance / dpa/DB

Ob die jungen Studierenden des Masterstudiengangs „Theorien und Praktiken professionellen Schreibens“ der Universität Köln wohl aufgeregt waren? Mit Sicherheit. Denn auf der Lit.Cologne traten sie erstmals vor Publikum in den gefüllten Reihen des Comedia-Theaters auf.

Zum Glück hatten die jungen Protagonisten professionelle Verstärkung auf der Bühne: Nina Gummich („Alice“, „Theresa Wolff“) und Dimitrij Schaad („Die Känguru-Chroniken“, „Kleo“). Unter der charismatischem Anleitung der Moderatorin Marie-Christine Knop trugen die beiden Filmdarsteller Texte der jungen Erwachsenen vor – ihr schauspielerisches Talent kam dabei nicht zu kurz.

Die Themen waren wohlbekannt: Herzschmerz, mühselige Wohnungssuche in Großstädten, das umstrittene Abi-Treffen, Studienerfahrungen und schließlich die Frage nach dem Sinn von all dem.

Ein halbes Jahr hatten sich die Studierenden gemeinsam mit Eva Schuderer von der Lit.Cologne auf diesen Abend vorbereitet: Die Auseinandersetzung mit den Romaninhalten, das Feilen an den eigenen Texten und die Zusammenstellung eines gut nachzuvollziehenden, aufschlussreichen Konzepts mit unterhaltsamer Spitze galt es zu bearbeiten.

Angelehnt waren die rund 15 Schriftstücke der jungen Autoren an den Roman von Irmgard Keun mit dem Titel „Gilgi – eine von uns“, erschienen im Jahr 1931. Darin erstrebt die Protagonistin Gilgi, eine Frau in den Mittzwanzigern, ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in der Rheinmetropole Köln an – getragen von der Hoffnung des eigenen Erfolgs. Als Angestellte erkämpft sie sich ihren Weg und durchschreitet dabei Höhen und Tiefen ihres Lebensplans. Um am Ende doch festzustellen, dass sich nicht alles planen lässt. Passagen aus dem Roman wurden in die Veranstaltung integriert.

Die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens griffen auch die Kölner Studierenden auf und schilderten dazu Situationen aus ihrem eigenen Leben. Obwohl sich das Publikum aus Jung und Alt zusammensetzte, war es mit Sicherheit nicht nur die Generation im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die sich in den Texten wiederfinden konnte. Am Ende hatte sich die Aufregung bei allen Beteiligten gelohnt: Begeisterung reihum.

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