Urteil gegen Schauspielhaus Düsseldorf Gericht: Theater darf Musik nicht mehr verwenden

Das Schauspielhaus darf für seine Inszenierung von „Der Idiot“ nicht mehr die Musik des Komponisten Parviz Mir-Ali nutzen. Das entschied die 12. Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf. Der Komponist hatte gegen das Theater geklagt, weil er seine Urheberrechte verletzt sah.

 Szene aus „Der Idiot“.

Szene aus „Der Idiot“.

Foto: Sebastian Hoppe

Mir-Ali hatte im Jahr 2015 die Musik zu der „Der Idiot“ von Fjodor Dostojewski in der Inszenierung von Matthias Hartmann für das Staatsschauspiel Dresden komponiert, die das Düsseldorfer Schauspielhaus im Jahr darauf übernahm. Für die Spielzeit 2016/2017 zahlte das Schauspielhaus Düsseldorf Mir-Ali noch eine Pauschale für seine Kompositionen, für die darauffolgenden Spielzeiten 2017/2018 und 2018/2019 indes nicht mehr – mit Hinweis auf Zahlungen an die Verwertungsgesellschaft Gema.

Nach dem Studium von Videoaufnahmen der Inszenierung stellten die Richter nun fest, dass „die Dramaturgie des gesprochenen Wortes und die Musik“ sich in Hartmanns Inszenierung „zu einer Einheit verbinden“ würden, wie das Landgericht mitteilte. Die Musik sei demnach integrierender Bestandteil des Spielgeschehens und mit den Gema-Gebühren nicht abgegolten. „Wir haben das Urteil zur Kenntnis genommen und können es nicht nachvollziehen“, sagte Schauspielhaus-Geschäftsführerin Claudia Schmitz. Das Schauspielhaus werde nun die nächsten Schritte prüfen und sich auch mit dem Deutschen Bühnenverein abstimmen, „da das Urteil aus unserer Sicht von grundsätzlicher Bedeutung ist“. Das Schauspielhaus kann gegen das Urteil Berufung einlegen.

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