Lässig: Linkin Park in Kölns Arena

Das Tribünenrund vibriert derart heftig, als wolle ein Erdbeben die Kölner Lanxess-Arena in Schutt und Asche legen. Während die US-Band Linkin Park ihre frühen Hits "Crawling" und "One Step Closer" spielt, fühlt man sich wie in einer gigantischen Hüpfburg. Sänger Chester Bennington schreit mit schmerzverzerrtem Gesicht in sein Mikrofon, schmettert seinem Publikum die aggressiven Textzeilen wie wütende Anklagen entgegen, und die Fans reagieren mit kollektiver Raserei. Der Metal- und Crossoversound aus der Linkin-Park-Anfangsphase wirkt wie ein wuchtiger Wachmacher, nachdem die Band zunächst die Lieder ihres aktuellen Albums "A Thousand Suns" präsentiert hat: seichtenPopcorn-Rock mit sphärischen Synthesizerklängen, hämmernden Elektrobeats.

Die lässigen Jungs von Linkin Park – Bassist Brad Delson trägt Sommeroutfit mit abgeschnittenen Jeans und Turnschuhe ohne Socken – wechseln neben den musikalischen Stilrichtungen ständig ihre Positionen, tauschen die Instrumente und nutzen alle Möglichkeiten ihres Bühnenparcours. Auf den verschiedenen Podesten stehen Keyboard, Schlagzeug und DJ-Pult, jede dieser Beschallungsstationen ist mit einem Mikrofonständer ausgestattet. Die Hip-Hop-Passagen werden mit allgemeinem Arm-Wedeln und energischen Luftsprüngen beantwortet, bei der Pop-Hymne "Shadow Of The Day" schunkeln die Konzertgäste und singen den melodischen Refrain im Chor mit.

Für ihren routinierten Auftritt werden die Musiker von den überwiegend jugendlichen Fans mit frenetischem Applaus gefeiert.

(Rheinische Post)
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