Gregor Schneider wollte Sterbenden ausstellen Todesdrohungen gegen umstrittenen Künstler

Mönchengladbach (RPO). Der Wirbel um den Mönchengladbacher Künstler Gregor Schneider, der einen sterbenden Menschen im Museum ausstellen will, geht weiter. Jetzt erhielt Schneider nach eigenen Angaben sogar Morddrohungen.

Werke von Gregor Schneider
7 Bilder

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Schneider hatte angekündigt, einen todkranken Menschen zu einem Ausstellungsstück zu machen. Besucher könnten der Person beim Sterben zusehen. Schneider verspricht sich nach eigenen Angaben eine Enttabuisierung des Sterbens. Das Vorhaben sorgte für Aufsehen, wurde als geschmacklose Provokation zurück gewiesen. Das Krefelder Haus Lange Museum lehnte es ab, die Aktion zu unterstützen.

Nach den ausführlichen Medienberichten der vergangenen Tage gerät der Künstler auch persönlich ins Visier seiner Kritiker. Nach einem Bericht der "Westdeutschen Zeitung" erhält der Künstler selbst Morddrohungen.

"Ich erhalte Empfehlungen per Telefon oder E-Mail, ich solle mich umbringen. Es gibt eine absurde Todesdrohung mir gegenüber", sagte Schneider dem Blatt.

Schneider verteidigt seinen Plan indes weiter. Künstler könnten durchaus "geschützte und humane Räume für den Tod bauen", sagte Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Es hätten sich schon "Leute gemeldet", die Interesse an einer Teilnahme hätten. Deren Einverständnis für alle Schritte einer solchen Aktion sei selbstverständlich.

Wenn sich letztlich doch niemand für das Projekt finde, könne er es "spätestens mit mir selbst realisieren", so Schneider. Die Idee eines Raums für den Tod habe er schon 1996 geäußert. Das setze aber eine "andere Vorstellung des Museums" voraus. Ihm sei klar, dass eine Ausstellung mit Leichnam nicht genehmigt werde.

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