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Umzug für Anfang 2010 geplant Suhrkamp zieht von Frankfurt nach Berlin

Frankfurt/Main (RPO). Frankfurt verliert ein echtes Schwergewicht der deutschen Literaturszene: Nach 60 Jahren am Main verlegt der Suhrkamp Verlag seinen Stammsitz nach Berlin. Der Umzug sei für Anfang 2010 geplant, teilte der Verlag am Freitag mit. Eine Dependance werde in Frankfurt errichtet, auch die drei Stiftungen des Verlags blieben in der Stadt.

Die Gesellschafter begrüßen mehrheitlich den Vorschlag der Geschäftsführung für den Umzug, wie es weiter hieß. Die Belegschaft hatte sich laut Medienberichten mehrheitlich gegen einen Umzug ausgesprochen.

Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Felix Semmelroth, bedauerte den Umzugsentschluss der Verlagsleitung. Wegen der geistesgeschichtlichen Bedeutung des Verlages habe die Stadt dem Verlag verschiedene substanzielle Vorschläge unterbreitet, "die in wirtschaftlicher, kulturpolitischer und städtebaulicher Hinsicht sehr attraktiv sind". Alle hätten den vollständigen Verbleib des Verlages zum Gegenstand gehabt.

Auch für die Ausgestaltung der Dépendance sei die Stadt gesprächsbereit, sagte der Dezernent. Er bedauerte, dass "solche intensiven Gespräche mit dem Verlag, um die wir uns schon seit vielen Monaten bemühen, erst in den letzten Wochen möglich waren", fügte Semmelroth hinzu.

Der Suhrkamp-Verlag ist einer der renommiertesten deutschen Verlage. Das Programm enthält neben deutscher und internationaler Belletristik auch ein großes Segment wissenschaftlicher Titel. Gegründet wurde der Verlag 1950 von Peter Suhrkamp auf Anregung des Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse. 1952 trat Siegfried Unseld in den Verlag ein; 1957 wurde er Gesellschafter und nach Suhrkamps Tod 1959 alleiniger Verleger. Unseld starb am 26. Oktober 2002. Nach heftigen Querelen in der Verlagsspitze übernahm die Suhrkamp-Autorin Ulla Unseld-Berkéwicz die Geschäftsführung.

Repräsentanz in Charlottenburg

Bereits seit dem Jahr 2006 hat Suhrkamp neben dem Verlagshaus im Frankfurter Westend eine Repräsentanz in Berlin-Charlottenburg. Zuletzt hatte die Stadt Frankfurt dem Verlag das Grundstück des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels neben Goethes Geburtshaus für einen Neubau angeboten, um einen Umzug des gesamten Verlags nach Berlin zu verhindern.

(AP)
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