Fotoprojekt "Delicatessen with love" So kochen Omas rund die Welt

Rom · Es gibt eine handvoll Weisheiten, über die sich Menschen überall auf der Welt einig sind. Eine davon: Bei Oma schmeckt's einfach am besten. Weil ihre Gerichte an den Geschmack der Kindheit erinnern, als Essen einfach Essen war und der Rest des Lebens ähnlich einfach schien.

Das kochen Großmütter in aller Welt für ihre Familien
16 Bilder

Das kochen Großmütter in aller Welt für ihre Familien

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Der italienische Fotograf Gabriele Galimberti ist um die Welt gereist und hat sich von Großmüttern in vielen verschiedenen Ländern bekochen lassen. Bei vielen Bildern läuft dem Betrachter das Wasser im Mund zusammen. Doch es gab auch Leguan.

Bevor sich Gabriele Galimberti auf seine Reise um den Globus machte, machte ihm seine Oma Marisa (die ihn natürlich zu dem Projekt inspiriert hat), noch einmal ihre Mangold-Ricotta-Ravioli mit Hackfeischsoße. Und fragte sich, was sich Großmütter meistens fragen, wenn ihre Enkel auf eine große Reise gehen: "Was wird der Junge unterwegs bloß zu essen bekommen?". Doch diesmal konnte Oma Marisa unbesorgt sein: Überall auf der Welt traf Gabriele Galimberti Frauen, die mit genauso viel Liebe kochen wie seine eigene Großmutter.

Trotzdem geriet die Reise für Galimberti zu einer kulinarischen Herausforderung. Auf den Cayman Islands servierte ihm seine Gastgeberin Maria Luz Fedric einen Leguan mit Reis und Bohnen (siehe Foto oben). "Das Schwierigste an dem Rezept", sagt sie, "ist es, einen lebenden Leguan zu fangen". Jedes Rezept ließ sich der Fotograf ganz genau erklären, so dass sich jedes Gericht zuhause nachkochen lässt - zumindest, wenn alle Zutaten vorhanden sind oder sich, nun ja, fangen lassen. Auf Galimbertis Website sind alle Rezepte ausführlich dokumentiert.

Die Reise war lehrreich den Italiener (Jahrgang 1977), der sich auf dokumentarische und Reise-Fotografie spezialisiert hat. In Argentinien, dem Land der perfekten Rindersteaks, erklärte ihm Isolina Perez (83), dass schon die Holzsorte entscheidend ist, mit der das Feuer entzündet wird, über dem das Fleisch gegart wird.

Und in den USA bewies Melanie Hill aus dem 20.000-Einwohner-Städtchen American Fork in Utah dem Fotografen, dass die Klischees über amerikanisches Essen der Wahrheit doch ziemlich nah kommen: Ihr "Choclate Toffee Trifle" hat erstens geschätzte 800 Kalorien, und zweitens kommt die Grundlage für das Dessert (Schokokuchen) aus der Packung. Ihrer Familie dürfte beides herzlich egal sein.

(jco)
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