Fotoserie "Lovely People" Schräge Bilder für Auge und Herz

Düsseldorf (RPO). Es sind Bilder, die einfach zum Hingucken zwingen: Skurril und authentisch zugleich, hinter jedem Foto steckt eine Geschichte. Der deutsche Fotograf Michael Heinsen war für seine Serie "Lovely People" in der Ukraine und Albanien unterwegs - und brachte Sehenswertes mit.

"Lovely People": Skurrile Fotoserie von Michael Heinsen
9 Bilder

"Lovely People": Skurrile Fotoserie von Michael Heinsen

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Michael Heinsen hat diese und weitere Geschichten für seine Fotoserie "Lovely People" eingefangen. Dabei geht es ihm nicht nur um das Foto an sich, sondern um die Person dahinter: "Nach wie vor interessieren mich die Ecken und Kanten, die kleinen alltäglichen Momente und die bisweilen skurrilen Ausprägungen menschlichen Seins."

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Hochglanzfotografie strahlen die Bilder Authentizität aus. Heinsen will in erster Linie das Herz und weniger das Auge ansprechen. Ihm gelingt es immer wieder, besondere Motive zu finden, die den Betrachter in ihren Bann ziehen.

Für "Lovely People" war Heinsen unter anderem in Albanien unterwegs, wo er nicht nur auf den Rettungsschwimmer Aacky Uyrto traf. "Meistens nehme ich noch einen Arbeitsuntertitel mit, der als Klammer für die Bilder sorgt. Albanien, hatte den Untertitel "Dogs and Heros". Mein Ansinnen war albanische Helden zu finden, die im besten Fall Hundebesitzer sind", erklärt Heinsen. Ein anderes Shooting in Odessa auf der Krim (Ukraine) stand unter dem Motto "Luxury and Symplicity": "Wir haben die Menschen zu ihren Sehnsüchten und ihrer Vorstellung von Luxus befragt. Wie immer, waren auch hier die Geschichten skurril und amüsant."

Aber wie kommt er an Geschichten wie von Elena aus Odessa, deren größter Wunsch es ist, ins Kloster zu gehen? "Vorab suche ich mir ein Land oder eine Stadt aus, das bzw. die mir unbekannt ist und wo ich lustige Geschichten vermute. Nachdem ich mich mit dem Land/Stadt vor Ort vertraut gemacht habe, suche ich Locations, die ich als kurios und speziell empfinde. Ich platziere mich dann mit Assistent und einem kleinen mobilen Lichtaufbau an diesen Locations und warte bis mir Leute begegnen, die den Raum auf irgendeine Art und Weise beleben."

Diese Suche nach Natürlichkeit, Authentizität und Ehrlichkeit treibt Heinsen aber nicht nur ins Ausland. Einen Teil seiner Zeit verbringt er als Werbefotograf. Auch hier dominieren keine gestellten Hochglanzbilder, sondern Fotos, die zum Schmunzeln oder zum Nachdenken anregen. Bestes Beispiel ist die kürzlich angelaufene Kampagne für die Berliner Morgenpost, wo Heinsens Handschrift deutlich sichtbar wird.

Sein Prinzip: "Immer wieder geht es auch darum, nicht gegen die Persönlichkeit der Modelle und die Eigenarten der Locationzu arbeiten, als vielmehr darum deren Eigenarten zu nutzen um die Ergebnisse einzigartig werden zu lassen. Ein gewisses Maß an Zufällen ist dadurch nicht als Gefahr, sondern deutlich als Chance zu begreifen." Wann immer es geht, versucht sich Heinsen deswegen neben den Auftragsarbeiten Zeit für eine Projekte zu schaffen. Nachdem er gerade ein heimisches Projekt mit ostdeutschen Urlaubern umgesetzt hat, zieht es ihn nun nach Nordkorea und Japan. Wir sind schon jetzt gespannt.

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