Ai Weiwei kritisiert Literatur-Nobelpreis-Vergabe "Rückständige, unsensible Verfahrensweise"

Berlin · Der regierungskritische chinesische Künstler Ai Weiwei hat die Vergabe des Literatur-Nobelpreises an seinen Landsmann Mo Yan kritisiert. Er gratuliere Mo aber dennoch zu der Auszeichnung.

Ai Weiwei - vom Künstler zum Regimegegner
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Foto: dpa/Michael Kappeler

"Einen Nobelpreis an jemanden zu geben, der von der Realität abgehoben lebt, ist eine rückständige und unsensible Verfahrensweise", sagte Ai der Tageszeitung "Die Welt".

"Ich akzeptiere das politische Verhalten von Mo Yan in der Realität nicht", führte Ai aus. "Er ist möglicherweise ein guter Schriftsteller. Aber er ist kein Intellektueller, der die heutige chinesische Zeit vertreten kann." Denn moderne Intellektuelle hätten eine tiefgehende Beziehung zur aktuellen Realität des Landes.

Mo war am Donnerstag der diesjährige Literatur-Nobelpreis zugesprochen worden. Dem Autor von "Das rote Kornfeld" wird von chinesischen Dissidenten zu große Staatsnähe vorgeworfen.

(AFP)
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