Fotos "Lovely People": Skurrile Fotoserie von Michael Heinsen
Es sind Bilder, die einfach zum Hingucken zwingen: Der deutsche Fotograf Michael Heinsen war für seine Serie "Lovely People" in der Ukraine und Albanien unterwegs. Er brachte Bilder mit, die skurril und authentisch zugleich sind - und hinter jedem Foto steckt eine Geschichte.
Albanien gehört zu den sichersten Reiseländern der Welt. Und das verdanken wir einem Mann namens Aacky Uyrto (geb. 1939). Der ehemalige Marineoffizier konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, dass am Strand von Durres immer wieder Urlaubsgäste im Adriatischen Meer ertranken.
"Meistens nehme ich noch einen Arbeitsuntertitel mit, der als Klammer für die Bilder sorgt. Albanien, hatte den Untertitel "Dogs and Heros". Mein Ansinnen war albanische Helden zu finden, die im besten Fall Hundebesitzer sind", erklärt Heinsen.
Luljeta hat fünf Hunde und zwei Kinder: „Wären die Kinder so treu wie die Hunde hätte ich wahrscheinlich mehr Kinder als Hunde“.Luljeta floh noch unter dem Regime von Enver Hoxha nach Italien, wo sie ihre depressiveNachbarin Maria kennenlernte. Im Überschwang und voller Begeisterung schenkte LuljetaMaria eines ihrer sechs Welpen und Maria tauscht fortan Ihre Antidepressiva gegen Hundeliebe. Heute machen die beiden ohne Kinder und Depressionen wieder sorgenfreien Urlaub in Albanien.
Aber wie kommt Heinsen an die skurrilen Fotos mit den Geschichten dahinter? "Vorab suche ich mir ein Land oder eine Stadt aus, das bzw. die mir unbekannt ist und wo ich lustige Geschichten vermute. Nachdem ich mich mit dem Land/Stadt vor Ort vertraut gemacht habe, suche ich Locations, die ich als kurios und speziell empfinde. Ich platziere mich dann mit Assistent und einem kleinen mobilen Lichtaufbau an diesen Locations."
Ein anderes Shooting in Odessa (Ukraine) stand unter dem Motto "Luxury and Symplicity": "Wir haben die Menschen zu ihren Sehnsüchten und ihrer Vorstellung von Luxus befragt. Wie immer, waren auch hier die Geschichten skurril und amüsant."
Für Elena Afonosevna Sidorchuk aus Odessa gibt es nur einen Luxus: Sie will ins Kloster. Ein Manko stellt ihre Tochter Anja dar. Sie will noch durchhalten bis diese groß genug ist, um dann ihr Leben als Nonne zu beginnen.
Für Larisa gibt es viele Formen des Luxus. Zu Ihren größten Reichtümern gehören allerdingsihre Sonnenbrille, die ihr Mann vor 25 Jahren während seiner Stationierung in Deutschlandmitgebracht hat und die Tage mit ihrem Sohn am Strand. Jenja hingegen ist es zu warm inOdessa und er bleibt eigentlich lieber zu Hause.