Premiere in Hamburg Leben von Kreml-Flieger Rust als Theaterstück

Hamburg (RPO). Das Leben des Kremlfliegers Mathias Rust hat am Donnerstagabend Deutschlandpremiere auf der Bühne des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg gefeiert. Damit widmet sich erstmals ein Theaterstück der Geschichte des Mannes aus dem schleswig-holsteinischen Wedel.

 Matthias Rust im Jahr 1989.

Matthias Rust im Jahr 1989.

Foto: AP, AP

Rust war 1987 mit einer Cessna 172 nahe dem Roten Platz in Moskau gelandet. "Rust - Ein deutscher Messias" stammt aus der Feder von Studio Braun ("Dorfpunks"), zu dem Heinz Strunk, Rocko Schamoni und Jacques Palminger gehören. In der Titelrolle ist Fabian Hinrichs ("Sophie Scholl - Die letzten Tage") zu sehen.

Studio Braun erzählt eigenen Angaben zufolge "Aufstieg, Fall und Wiederauferstehung einer Knalltüte". Je näher man Rust zu kommen glaube, desto unschärfer gerate er. Und trotzdem werde Rust unbestritten als einer der größten Helden der Nachkriegsgeschichte gehandelt.

So will "Rust - Ein deutscher Messias" eine deutsche Biografie der 80er Jahre erzählen und ein Spiegelbild der Ära Kohl malen. Vorgetragen werde ein allegorisches Husarenstück: Die Verrustung der Welt am Beispiel des Protagonisten selbst. Vereinige er doch wie kein Zweiter hanseatische Großmannssucht und jugendliche Allmachtsfantasien mit der deutschesten aller Erfindungen: dem Fliegen.

Der damals 18-jährige Freizeitpilot Rust war im Mai 1987 unbehelligt unweit des Roten Platzes vor dem Kreml gelandet. Später wurde er zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt, dann aber vorzeitig entlassen und 1988 nach Deutschland abgeschoben.

Auch später geriet er wiederholt in die Schlagzeilen, etwa nachdem er in Hamburg eine junge Frau attackiert und sexuell bedrängt hatte. Dafür wurde er von einem Gericht zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

(apd/das)
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