Mit Hundekot angegriffene Journalistin Wiebke Hüster schockiert über Goeckes „Entschuldigung“

Hannover/Berlin · Die mit Hundekot angegriffene Journalistin Wiebke Hüster hat entrüstet auf ein Statement von Marco Goecke reagiert. Sie will sich nie wieder ein Stück von ihm anschauen.

Marco Goecke in der Staatsoper Hannover (Archivbild).

Marco Goecke in der Staatsoper Hannover (Archivbild).

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die von Hannovers Ballettdirektor Marco Goecke mit Hundekot angegriffene Journalistin Wiebke Hüster will sich keine Stücke des Choreographen mehr ansehen. „Seine Zukunft hat mit meiner Zukunft nichts zu tun“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch/online). „Ich werde nie mehr ein Stück von ihm anschauen. Und wenn die Staatsoper darauf beharrt, ihn weiter zu beschäftigen, dann werde ich das Haus nicht mehr betreten.“ Sie betonte, in 25 Jahren niemals auch nur beschimpft worden zu sein.

Im 3sat-Kulturmagazin „Kulturzeit“ hatte sie sich bereits über die Entschuldigung des Direktors beschwert. Am Anfang heiße es in einem Statement , er möchte sich entschuldigen. „Aber dann schaltet er sofort um und verstärkt die Vorwürfe, die er ohnehin gegen mich erhoben hat, nochmal.“ Hüster fügte hinzu: „Was für eine Art von Entschuldigung soll denn das bitte sein? Das ist eine Rechtfertigung. Plus: Wir reden hier über einen Straftatbestand. Das ist Beleidigung und Körperverletzung.“

Goecke hatte am Samstagabend im Foyer des Opernhauses in Hannover die Journalistin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer „schlimme, persönliche“ Kritiken zu schreiben.

Hüster sagte dazu am Dienstagabend, zwei der neun Kritiken, die sie in der Vergangenheit über Goeckes Stücke geschrieben hatte, seien „überschwänglich positiv“ gewesen.

Goecke hatte am Dienstagnachmittag schriftlich über sein Management unter anderem mitgeteilt: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, an erster Stelle bei Frau Hüster, für meine absolut nicht gutzuheißende Aktion aufrichtig entschuldigen.“ Gleichzeitig machte er der betroffenen Journalistin erneut Vorwürfe und sprach von „oft gehässigen Kritiken“.

(felt/dpa)
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