Paris ist im "Tim und Struppi"-Fieber: Am Mittwoch hat im Centre Pompidou eine große Ausstellung über den belgischen Comic-Zeichner Hergé eröffnet.
Mehr als 300 Original-Zeichnungen des Vaters von "Tim und Struppi" sind dort kostenlos zu sehen.
Darunter auch die berühmte Rakete mit dem rot-weißen Schachbrettmuster, die in den Bänden "Reiseziel Mond" (1952) und "Schritte auf dem Mond" (1956) zum Einsatz kam.
Das karierte "Space Shuttle" ziert zur Zeit auch die Fassade des Pariser Museums und macht so auf die aktuelle "Hergé"-Ausstellung aufmerksam.
Die Abenteuer von Tim und Struppi (im französischen Original "Les aventures de Tintin") gehören zu den bekanntesten Comic-Geschichten aus Europa
Kern der "Hergé"-Ausstellung sind die 124 Original-Zeichnungen des Bandes "Der Blaue Lotos" aus dem Jahr 1934, in dem der abenteuerlustige Reporter und sein vierbeiniger Freund in China einen Opiumhändlerring bekämpfen.
So sieht Seite 18 der Schwarz-Weiß-Version im Original aus.
Hergé wurde mit seinem typischen, als "ligne clair" (= klare Linie) bezeichneten Zeichenstil zum Vorbild für viele Comic-Zeichner.
1977 verewigte der Pop Art-Künstler Andy Warhol den Schöpfer von "Tim und Strupi" in einem eigenen Kunstwerk.
Hergé hieß eigentlich Georges Remi. Als Künstlername wählte er jedoch seine umgedrehten und französisch ausgesprochenen Initialien "RG".
1958 machte Hergé Skizzen auf dem Dampfer "Reine Astrid", die ihm später für den Comic-Band "Kohle an Bord" nutzen sollten.
Die "Tim und Struppi"-Geschichten wurden anfangs in der Beilage einer Tageszeitung veröffentlicht. Dies ist das Titelblatt der ersten eigenständigen Comic-Ausgabe, erschienen am 26. September 1946.
Insgesamt erschienen 23 "Tim und Struppi"-Bände.
Hergé ist am 3. März 1983 in Brüssel gestorben. Im Mai 2007 hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Dieses Jubliäum nehmen gleich mehrere Museen in aller Welt zum Anlass für große Hergé-Ausstellungen.
Hergé begann 1929 mit den "Tim und Struppi"-Geschichten und schrieb und zeichnete sie bis an das Ende seines Lebens.
Das letzte "Tim und Struppi"-Abenteuer, "Tim und die Alphakunst" (1983), blieb unvollendet. Hergé hatte in seinem Testament verfügt, dass nach seinem Tod niemand anderes die Comics von "Tintin" und "Milou" fortführen solle.
Die Ausstellung im Centre Pompidou ermöglicht ein Wiedersehen mit allen Hauptdarstellern der "Tim und Struppi"-Bände - vom ewig fluchenden Kapitän Haddock über den verwirrten Professor Bienlein bis zum tolpatschigen Detektiv-Duo Schultze und Schulze.
Sie ist noch bis zum 19. Februar 2007 geöffnet, der Eintritt ist kostenlos.