Hans-Peter Feldmann Der große Schelm der Kunstgeschichte

Düsseldorf · Hans-Peter Feldmann ist die alternative Figur des Düsseldorfer Kunstlebens. Er hat den Ulk zur Kunstform erhoben und Triviales und Amateurhaftes zu etwas ungemein Erhellendem verbunden.

 Hans-Peter Feldmann.

Hans-Peter Feldmann.

Foto: Barbara Steingießer

Hans-Peter Feldmann hat es faustdick hinter den Ohren. Ein Künstler, der sich nicht gern als Konzeptkünstler definieren lässt, weil allein das Wort schon langweilig sei. Für den Kunstmarkt 2015 in Köln zog er sich den grauen Anzug eines Biedermanns an und trug ein weißes Schild am Holzbalken durch die Gänge. In akkurater, schwarzer Schönschrift war da zu lesen: „Hell erstrahlen alle Mienen bei dem schönen Wort verdienen“. Im Haifischbecken lachte die Konkurrenz geflissentlich. Er spielt gern mit der Verkäuflichkeit der Kunst, aber er arbeitet auch damit. In der Düsseldorfer Altstadt besaß er von 1975 bis 2015 einen Laden mit schönstem Trödel, den er komplett und zum Spitzenpreis an das Münchner Lenbachhaus verkaufte. Jetzt wurde er 80 Jahre alt, und sobald es Corona zulässt, wird in der Düsseldorfer Konrad Fischer Galerie die Geburtstagsfeier nachgeholt.