Nach elf Jahren Gestohlene Alte Meister kehren in niederländisches Museum zurück

Hoorn · Die niederländische Stadt Hoorn hat am Freitag fünf Gemälde aus dem 17. und 18. Willkommen geheißen, die vor mehr als elf Jahren aus dem städtischen Museum gestohlen worden waren.

 Ein Besucher fotografiert die zurückgekehrten Gemälde.

Ein Besucher fotografiert die zurückgekehrten Gemälde.

Foto: dpa, ok af

Hunderte Einwohner der Stadt feierten im Westfries-Museum die Rückkehr der Alten Meister. "Nach 4320 Tagen — ja, wir haben die Tage gezählt — sind sie wieder da!", jubelte Museumschef Ad Geerdink.

Die fünf Werke gehörten zu insgesamt 24 Gemälden und 70 silbernen Gegenständen, die am 9. Januar 2005 aus dem Museum im Nordwesten des Landes gestohlen wurden. Die Gemälde wurden damals auf einen Gesamtwert von zehn Millionen Euro geschätzt.

Nach dem Diebstahl hatte die Polizei eine intensive Fahndung gestartet, doch erst Mitte 2015 erhielt das Museum den Hinweis, dass sich die Gemälde in der Ukraine befinden könnten. Zwei ultranationalistische Milizionäre gaben an, sie in einer Villa im Osten des Landes gefunden zu haben und verlangten 50 Millionen Euro für ihre Rückgabe. Das Museum wollte jedoch lediglich 50.000 Euro Finderlohn zahlen, die Verhandlungen brachen zusammen.

Im April verkündete die ukrainische Regierung schließlich, sie habe vier der Gemälde "im Besitz krimineller Banden" entdeckt und sichergestellt. Das fünfte Gemälde hatte ein ukrainischer Sammler in gutem Glauben gekauft und der niederländischen Botschaft in Kiew übergeben, als er von dessen Herkunft erfuhr.

Die Gemälde haben in den vergangenen Jahren schwere Schäden erlitten, die Farbe ist teilweise abgeplatzt oder hat Risse. Das Museum startete eine Crowdfunding-Kampagne für ihre Restaurierung.

(bur/AFP)
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