Bildband "Wounded — The Legacy of War" Fotograf Bryan Adams zeigt die Narben junger Soldaten

Düsseldorf · Bryan Adams kennt man zuallererst als Rockstar mit Welthits – doch der Musiker ist auch Fotograf. In einer beeindruckenden Serie zeigt er Fotos junger, verstümmelter und vernarbter britischer Soldaten, die für ihr Leben gezeichnet aus dem Afghanistan-Einsatz in ihre Heimat zurückkehrten.

Bryan Adams fotografiert vernarbte Soldaten
11 Bilder

Bryan Adams fotografiert vernarbte Soldaten

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Bryan Adams kennt man zuallererst als Rockstar mit Welthits — doch der Musiker ist auch Fotograf. In einer beeindruckenden Serie zeigt er Fotos junger, verstümmelter und vernarbter britischer Soldaten, die für ihr Leben gezeichnet aus dem Afghanistan-Einsatz in ihre Heimat zurückkehrten.

Adams hat die Großen der Musikszene vor die Linse gezerrt: Mick Jagger oder Sting beispielsweise. Der Betrachter erfährt einen neuen Blickwinkel auf die Stars. Die Fotos seiner Serie "Wounded — The Legacy of War" aber berühren noch mehr.

Zu sehen sind Porträts von Soldaten, die schwer gezeichnet vom Krieg in die Heimat zurückgekehrt sind. Mit sichtbaren Wunden. Und mit Sicherheit auch verborgenen, seelischen Narben. Adams lässt den versehrten jungen Männern immer ihre Würde. "Keiner hatte das Gefühl, geschlagen zu sein", sagte Adams über seine Gespräche mit den Kriegsheimkehrern. "Sie lassen es nicht zu, dass ihre Behinderung sie vom Leben trennt."

Im künstlichen Auge von Corporal Simon Brown spiegelt sich die britische Flagge, der Union Jack. Schön wie ein Model ist der Soldat Karl Hinett, wie er seinen durchtrainierten Körper präsentiert. Die Nahaufnahme des Bauchs zeigt die Folgen einer Hauttransplantation. "Unscarred" steht auf dem Tattoo unter dem Bauchnabel, und das bedeutet "narbenlos".

Adams will den Optimismus der Soldaten darstellen, für die das Leben trotzdem weitergeht. Einige hätten nach ihrem Einsatz Familie gegründet. "Sie kamen mit Familien und Freunden zum Fotoshooting", sagte er vor einiger Zeit der Nachrichtenagentur dpa.

"Es gab immer diesen Kameradschaftsgeist." Er sei immer ein "Pazifist" gewesen, erklärte Adams. Er hält die Einsätze in Afghanistan und im Irak für falsch. "Aber wer bin ich schon?", sagte der in seinem Auftreten immer bescheidene weltbekannte Star.

(nbe)
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