Düsseldorf Flechtheims Großneffe will nicht in Düsseldorf sprechen

Düsseldorf · Im Düsseldorfer Museum Kunstpalast soll der Presse morgen ein Projekt vorgestellt werden, das gut gemeint, aber auch umstritten ist. 15 deutsche Museen, von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München über die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf bis zur Hamburger Kunsthalle, werden Kunstwerke aus eigenem Besitz ausstellen, die durch die Hände des jüdischen Kunsthändlers Alfred Flechtheim gegangen sind.

Als Hitler in Deutschland die Macht übernommen hatte, ging es mit Flechtheims Galerien bergab. In Düsseldorf hielt zunächst noch sein Geschäftsführer Alex Vömel den Laden auf Kurs, in Berlin spürte Flechtheim vollends, dass die Künstler, die er im Programm führte, im Nazi-Land keine Chance mehr hatten. Er floh nach London und starb dort 1937.

Als seine Ehefrau sich 1941 in Berlin das Leben nahm, beschlagnahmten die Nazis die dort verbliebenen Kunstwerke. Heute besitzen zahlreiche große Museen Bilder aus diesem Schatz. Zu Recht, zu Unrecht?

Düsseldorf hatte Flechtheims Großneffen Michael Hulton eingeladen, eine Eröffnungsrede zu den Düsseldorfer Beiträgen zu halten. Er sagte ab mit der Begründung, dass er mit dem Projekt nicht einverstanden sei. Denn nach wie vor seien wichtige Eigentumsfragen ungeklärt, und die Gespräche stockten. In Düsseldorf (Kunstsammlung) geht es um Werke von Paul Klee und Juan Gris, in München um solche von Beckmann, Klee und Gris. Morgen wird Hulton die Lage mit seinen Nachlass-Anwälten vor der Presse in Düsseldorf erläutern.

(RP)
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