Kunstmesse art Karlsruhe Ernie in der Sesamstraßen-Gosse
Düsseldorf · Kunst darf beeindrucken, provozieren und ins Grübeln bringen. Bei der 9. Kunstmesse art Karlsruhe ist das dem einen oder anderen Künstler auf jeden Fall gelungen. Manches regt zum Nachdenken an, manches ist ein wenig anstößig und das eine oder andere Werk amüsiert.
Die Kunstmesse art Karlsruhe
Lebensgroß, mit Stoppelbart, leerer Bierflasche und Bettelhut sitzt eine Erni-Puppe vor einer Mauer, sozusagen in der Sesamstraßen-Gosse. Neben ihm statt einem Hund sein gelbes Qietsche-Entchen. Was die Künstlerin Patricia Waller tatsächlich damit aussagen wollte, weiß der Besucher im Moment der Betrachtung natürlich nicht, trotzdem löst der Anblick Gefühle aus.
Es ist ein trauriges Bild, und wer einmal durch die Straßen von Berlin oder anderen Großstädten gelaufen ist, wird unwillkürlich an die jungen Menschen erinnert, die bei Wind und Wetter auf zerschlissenen Decken sitzen, zottelige Hunde an ihrer Seite, kaputte Schuhe an den Füßen und betteln. Die Sesamstraßen-Figur aus der heilen Kinderwelt ist erwachsen geworden.
Nicht alle Werke auf der Kunstmesse art Karlsruhe sind so diffizil, der riesige "Phallihaufen" von Franz Gutmann, eine Ansammlung übergroßer männlicher Geschlechtsteile, ist da schon deutlich konkreter. Er wird mit Sicherheit nicht jeden Besucher zu Begeisterungsstürmen hinreißen, aber das ist wahrscheinlich auch nicht das Ziel des Künstlers gewesen.
Insgesamt 222 Aussteller aus 12 Ländern präsentieren vom 8. bis zum 11. März spannende, provokante und stimmungsvolle Werke. Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise für Tages-, Gruppen- oder auch Abendkarten, so wie andere wichtige Infos können im Internet eingesehen werden.
