Fotos Ein Museum voller schlechter Kunst
Das Museum of Bad Art in Boston hat sich besonders missglückter Kunstwerke angenommen. Die Kuratoren haben jedes Bild mit einem liebevollen Kommentar versehen.
Dieses Werk heißt "Charlie and Sheba", der Künstler möchte, wie die meisten anderen, deren Bilder im Museum of Bad Art gezeigt werden, lieber anonym bleiben. "Weil er ihr permanentes Bellen nicht mehr aushalten konnte, hat Charlie, das Streifenhörnchen, ein Pflaster benutzt, um Hund Sheba zu knebeln, bevor er mir ihr auf einem Picknicktisch posierte", schreiben die Kuratoren des Museums.
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
Døg
Acryl auf Leinwand
Künstler unbekannt
Der Kommentar der Kuratoren: "Eine äußerst bemerkenswerte Verbindung von Skigebiet und Wolfswelpen - in seiner stoischen gelbäugigen Stille, festgefroren unter einem eisbedeckten Gipfel, fordert Døg den Betrachter auf eloquente Weise heraus, seine veralteten Konzepte von Landschaft zu überdenken.
"Dog bites man" ("Hund beißt Mann")
Tempura auf Pappe
Künstler: Vlademar Cher, Sweden
Urteil der Kuratoren: "Der Künstler wählt einen kompromisslosen Zugang, um die archetypische Nicht-Nachricht grafisch darzustellen. Der Künstler hat auf die Innenseite des Covers eines Magazins gemalt und lässt die darunterliegende rote Grafik durchscheinen, um damit den psychischen Schmerz auszudrücken, der den Hund zu solch gewalttätigem Verhalten treibt."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"Gilded Nude" ("Vergoldete Nackte")
Öl auf Leinwand
anonym
Das sagen die Kuratoren: "Der übergroße Arm des jungen weiblichen Modells nimmt den Betrachter sofort gefangen."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"The Itch" ("Das Jucken")
Öl auf Leinwand
anonym
Kommentar der Kuratoren: "Eine entzückende junge Frau mit dickem, rabenschwarzem Haar wird gezeigt, wie sie sich gleichzeitig mit der linken Hand an ihrer rechten Seite und mit ihrer rechten Hand im Nacken kratzt. Ihr glückseliges Lächeln deutet möglicherweise auf eine kurzzeitige Erleichterung von ihrer quälenden Krätze hin."
"Mana Lisa"
Öl auf Leinwand
Andrea Schmidt, Kanada
Das sagen die Kuratoren: "Dies ist eine geschlechtsübergreifende Interpretation des Klassikers von Leonardo da Vinci. Mana Lisas Nase ist entscheidend für die Komposition, sie setzt einen Dialog zwischen dem Vordergrund und dem gründlich polierten Hintergrund in Gang. Wie im Bestseller "Der da Vinci Code" helfen vielleicht Anagramme aus dem Titel des Werkes, diese Arbeit besser zu verstehen:
MAN ALIAS
A SAIL MAN
AS ANIMAL
AM A SNAIL
MAIL NASA
I AM NASAL"
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"My Favorite Things" ("Meine liebsten Dinge")
Acryl auf Holz
Künstlerin: Janet Gallans
Das sagen die Kuratoren: "Eine Zitrone, die auf ihrer Spitze steht, eine Yacht in einem Urinbehälter. Die seltsam verzerrte Darstellung aller Objekte verleiht diesem ansonsten einfachen Stillleben eine übernatürliche Qualität."
"Peter, the Kitty"
Öl auf Holz
Künsterlin: Mrs Jackson
Das sagen die Kuratoren: "Ein bewegendes Porträt feliner Angst. Ist Peter hungrig oder denkt er über seinen Platz in einer hungrigen Welt nach? Die Künstlerin beschwört mit ihrem unsinnigen Gebrauch von negativem Raum gleichzeitig Hoffnungslosigkeit und Freude herauf."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"Ronan, the Pug" ("Ronan, der Boxer")
Acryl auf Leinwand
Künstlerin: Erin Rothgeb
Kommentar der Kuratoren: "Die Zuneigung der Künstlerin zu ihrem Hund übersteigt ihre künstlerischen Fähigkeiten bei Weitem. Farbe wurde mit zufälligen Pinselstrichen auf die Leinwand geklatscht, dabei entstand ein verfilztes, unmögliches Fell. Obwohl sie in solcher Eile arbeitete, dass die Anatomie des Hundes nicht einmal in Betrachtung gezogen werden konnte, fing die Künstlerin Ronans verspielte Niedlichkeit ein. Oder vielleicht hat der Welpe gerade den verschütteten Eierpusch bei einer Party aufgeschleckt und versucht sich gleich an einer Tenor-Interpretation von 'Danny Boy'."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"Spewing Rubik’s Cubes" ("Zauberwürfel kotzen")
Öl auf Leinwand
Künstler: K. Koch
Das sagen die Kuratoren: "Das Bild des klassischen 80er-Jahre-Spielzeugs, das aus dem Mund eines Scherz-Wasserspeiers springt, kann nicht anders als als verwirrend beschrieben werden."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"The Better to See You, My Dear"
Öl auf Leinwand
anonym
Der Kommentar der Kuratoren: "In dem Versuch, die tiefgreifende Isolation zu bekämpfen, die in der modernen Gesellschaft grassiert, präsentiert der Künstler ein gewagtes post-kubistisches Bild, das den Betrachter zu direktem Augenkontakt zwingt."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
"Till I Was Blue in the Face"
("Bis ich blau im Gesicht wurde")
Acryl auf Leinwand
anonym
Kommentar der Kuratoren: "Und du dachtest, du hättest einen schlechten Tag."
Quelle: From “The Museum Of Bad Art: Masterworks" by Michael Frank and Louise Reilly Sacco
Die Ausstellung ist im Museum of Bad Art in Boston zu sehen. Das Buch "The Museum of Bad Art: Masterworks" von Michael Frank und Louise Reilly Sacco ist auch in Deutschland erhältlich.