Perry Kretz Ein Leben als Kriegsfotograf

Düsseldorf · Perry Kretz hat in den letzten Jahrzehnten nicht nur Weltgeschichte miterlebt, sondern diese auch in seinen Fotografien dokumentiert. Noch vor wenigen Jahren begleitete er als der älteste "embedded journalist" der Welt die US-Army bei ihren Einsätzen im Irak. Ein Veteran der klassischen Kriegsberichterstattung, dessen Bilder jetzt in einer Ausstellung in Schleswig gezeigt werden.

Veronique de Viguerie - Kriegsfotografin
7 Bilder

Veronique de Viguerie - Kriegsfotografin

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Perry Kretz, geboren 1933 in Köln, war über vier Jahrzehnte an vorderster Front, hat häufig sein Leben eingesetzt, um auf den unterschiedlichsten Kriegsschauplätzen der Welt schonungslos Wahrheit ans Licht zu holen.

Er erlebte Armut, Leid und Verbrechen, sah Gefolterte, Verwundete und Tote und gab durch seine erschütternden Fotografien der Gewalt und dem Elend dieser Welt ein Gesicht.

1950 wanderte Perry Kretz in die USA aus. Er jobbte in New York als Bote für die Mafia und wurde 1953 in die Armee eingezogen. Nach zweimonatiger Ausbildung als Infanterist wurde er im Korea-Krieg eingesetzt.

Nach dem Krieg nahm er ein Studium des Journalismus auf und erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaf. Er begann seine Laufbahn als Fotograf für die "New York Post" und für die englische Bildagentur Keystone.

Ab 1969 arbeitete er über drei Jahrzehnte als Fotoreporter für das Hamburger Magazin "Stern" und schrieb mit seinen Bilddokumentationen über Kriege, Revolutionen und Bandenkämpfe rund um die Welt Zeitgeschichte.

Für seine Bilddokumentationen hat er unzählige Male sein Leben eingesetzt, doch sein Lebensmotto "a dead journalist is a bad journalist" hat ihn oft vor dem Schlimmsten bewahrt.

In seinem im Hoffmann und Campe Verlag erschienenen Buch "Augen auf und durch! Mein Leben als Kriegsreporter" hat der heute in Hamburg lebende Perry Kretz seine Erlebnisse festgehalten.

Die gleichnamige Ausstellung im Stadtmuseum in Schleswig zeigt noch bis zum 22. Mai eine Retrospektive mit 100 Aufnahmen des Werks von Perry Kretz. Danach sind die Bilder im Februar und März 2012 im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen zu sehen.

(csr/csi/RPO)
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