Ausstellung "Die Dinge des Lebens"

Düsseldorf (RPO). "Die Dinge des Lebens" - mit diesem vielsagenden Namen spielt die aktuelle Ausstellung der Künstlerin Sabine Denehl mit den Erwartungen der Besucher. Was sind die Dinge des Lebens, fragt man sich neugierig. Die Antwort bleibt so offen wie vielseitig.

"Die Dinge des Lebens" - Kunstaustellung in Berlin
9 Bilder

"Die Dinge des Lebens" - Kunstaustellung in Berlin

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In der Reihe "Mona" hinterfragt Dehnel mit ihrer Kunst beispielsweise Status und Bildnis von Ikonen. Große Diven wie Grace Kelly oder Romy Schneider waren daran gewöhnt innerhalb eines öffentlichen Bildes zu Leben. Und die Öffentlichkeit ist daran gewöhnt, sie nur in bestimmter Art wahrzunehmen. Dehnel spielt damit.

Ein Schwarzweiß-Bild von Romy Schneider hängt - eingefasst wie ein Kettenamulett- über einem riesigen Dekolletee. Der Busen ist mit einem transparenten Kleid aus blauer Plastikfolie nur spärlich bedeckt. Die Kleidung sieht ein bisschen aus, wie ein umfunktionierter Müllsack.

In ähnlicher Weise ist das Bild der französischen Schriftstellerin und Feministin Simone de Beauvoir inszeniert: In diesem Fall sind die Brüste mit einem Häkeltop bedeckt, durch das sich die Brustwarzen abzeichnen. Die Kleidung der Büsten steht in konträrem Gegensatz zu dem Bild, dass man von den jeweiligen Frauen hat.

Romy Schneider erinnern wohl viele Menschen in den prachtvollen Gewändern der "Sissi"-Filme, Simone de Beauvoir in züchtigen Blusen, immer hochgeschlossen, die Haare am Hinterkopf festgesteckt. Ein weiteres Bild zeigt Marylin Monroe, der Busen der Büste ist mit einem Kleid aus Knöpfen bedeckt.

Die Zusammenstellung der Frauenbildnisse und der Büsten animieren dazu, über das Leben dieser Ikone nachzudenken und das Bild, dass sie der Öffentlichkeit präsentierten zu hinterfragen. Auch andere Ausstellungstücke spielen mit der Wahrnehmung.

Die Foto-Reihe "Portrait" zeigt die Hinterköpfe von Frauen, die die unterschiedlichsten Kopfbedeckungen tragen. Gesichter sind nicht zu erkennen. Allein die Art der Kopfbedeckung löst eine Assoziation des Menschentyps aus. Ob der gerechtfertigt ist bleibt offen.

Die Ausstellung der Berliner Künstlerin läuft noch bis zum 19. November 2011.

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