Angriff auf Hilfsflotte für Gaza Bestsellerautor Mankell an Bord

Stockholm (RPO). Über die Situation des schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell ist weiter nichts bekannt. Der Autor der Wallander-Krimis befand sich an Bord eines der von israelischen Streitkräften gestürmten Schiffe mit Hilfsgütern für den abgeriegelten Gazastreifen. Sein Sprecher Robert Johnsson erklärte, er habe den Schriftsteller seit der israelischen Militäraktion auf die Gaza-Solidaritätsflotte nicht mehr erreichen können.

 Bestsellerautor Henning Mankell.

Bestsellerautor Henning Mankell.

Foto: ddp, ddp

Mankell sei auf dem schwedischen Schiff "Sofia", sagte Johnsson. Behördenangaben zufolge befanden sich insgesamt elf Schweden auf den Schiffen. Die Regierung in Stockholm berief den israelischen Botschafter ein und verlangte nach einer Erklärung für die Aktion. Die Erstürmung der Flottille sei "völlig inakzeptabel".

Zuvor hatte der Hanser Verlag in München mitgeteilt, dass der Schriftsteller zwei Stationen seiner Lesereise absagen musste, die am Montag starten sollte. "Derzeit gibt es keine aktuellen Nachrichten von unserem Autor", erklärte der Verlag. Mankell eroberte mit seinen Kriminalromanen um den schwermütigen Kommissar Kurt Wallander weltweit die Bestsellerlisten.

Die Lesungen in Zürich und Konstanz müssten ausfallen, hieß es. Ob Mankell an den geplanten Veranstaltungen in Berlin (3. Juni), Düsseldorf (4. Juni) und Braunschweig (5. Juni) teilnehmen könne, hänge von der weiteren Entwicklung ab.

Israelische Truppen hatten in der Nacht zum Montag einen aus sechs Schiffen bestehenden Solidaritätskonvoi gestoppt, der 10.000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollte. An Bord befanden sich 700 Aktivisten, neben Mankell auch drei deutsche Politiker. Bei der Militäraktion kamen mindestens zehn Menschen ums Leben.

(apd/awei)
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