Fotos Ausstellung "Die Kinder von Tacloban – 100 Kameras für 100 Kinder"
ARD-Korrespondent Philipp Abresch während der Verteilung von Einwegkameras an Jugendliche in der Region Tacloban. Seit etwa 15 Jahren organisiert Abresch Projekte mit Einwegkameras. Seine Aktionen führen häufig an die Bruchlinien unserer Gesellschaft, in Kriegs - und Katastrophengebiete. Im Folgenden Aufnahmen, welche die Kinder mit ihren Kameras gemacht haben.
Hilda Vergara (15 Jahre), Tacloban/Barangay San Jose 2013"Ich habe Trümmer und Zerstörung fotografiert. Alles was Sturm “ Haiyan " angerichtet hat: Ein Jeepney, der früher Passagiere von San Jose zum Flughafen gebracht hat. Jetzt liegt er auf der Seite in den Büschen. Die Flut hat ihn umgeworfen."
Shailen Epil (13 Jahre), Tacloban/ Barangay Basper 2013
"Ein Junge schläft draussen vor dem Haus. Weil: Er hat gar kein Haus mehr, in dem er schlafen kann."
Christopher Castillo (14 Jahre), Tacloban/Barangay Basper 2013
"Ich habe die kaputte Schule fotografiert. Wir packen jetzt alle mit an. Jeder hilft jedem. Und langsam werden wir wieder auferstehen. Ich erinnere mich vor allem an die Bäume. In der Sturmnacht stürzten neben uns die Bäume um – einer nach dem anderen. Ich dachte, wir müssen sterben."
Ronalie Medalla (17 Jahre), Tacloban/ Barangay Anibong 2013
"Das hat der Taifun Haiyan in unserem Stadtviertel angerichtet. Ich kann mir das alles kaum vorstellen. Die Schiffe sollten doch im Wasser schwimmen. Jetzt liegen sie auf den Dächern unserer Häuser. Das eine Schiff hat so viele Häuser zerstört und Menschen unter sich begraben. Erst an der Uferstrasse ist es zum Stehen gekommen."
Bernadette Abrello (14 Jahre), Tacloban/ Barangay Basper 2013
"Ich habe auch unser kaputtes Dorf fotografiert, die zerstörte Kirche. Auch das Massengrab oberhalb unserer Siedlung, das für die vielen Toten ausgehoben wurde. Und dann habe ich noch Kinder fotgrafiert, die Karten spielen und einen Mann, der auf dem Stuhl sitzt und mit leerem Blick einfach geradeaus starrt."
Hazel Ann Batula (12 Jahre), Tacloban/ Barangay Basper 2013
"Der Sturm hat uns in Tacloban verändert. Wir beten jetzt viel häufiger. Ich wünsche mir so sehr, dass ich neue Schulsachen bekomme . Und meine Geschwister auch. Und dann hoffe ich, dass wir unser altes Leben zurückbekommen. Unser altes Haus, in dem ich in Frieden schlafen kann. Und meine Eltern sollen wieder arbeiten können. Wir wollen wieder glücklich sein. Ich habe meinen älteren Bruder fotografiert. Er war erleichtert, als der Sturm endlich vorüber war .“