Kulturgeschichte der langen Haare Kommen Sie mir bloß nicht mit einer Schere!

Düsseldorf · Viele Menschen freuen sich darauf, dass ihnen bald wieder professionell die Haare geschnitten werden dürfen. In früheren Zeiten gab es diese Sehnsucht nach gestutzter Haarpracht nicht unbedingt.

 Wille Tuomi, der Leadsänger der Leningrad Cowboys. (Archiv)

Wille Tuomi, der Leadsänger der Leningrad Cowboys. (Archiv)

Foto: picture alliance / dpa/Susannah V. Vergau/DPA

Mein Friseur heißt Patrick. Gesehen habe ich ihn seit Monaten nicht. Ich vermisse ihn, meine Haare vermissen ihn nicht. Vor Jahrzehnten habe ich gelernt, mir die Haare selbst zu schneiden, vor dem mehrflügeligen Allibertspiegel im Badezimmer – mit perfekter Rundum-Sicht. Bei meinem Kopf und meinen Haaren kann ich allerdings nicht viel falsch machen. Auch in der Pandemie hat die Selbstbehandlung geklappt. Ein paar Klippen stören keinen, ich bin derzeit sowieso daheim. Trotzdem muss bald wieder Patrick ran, nicht nur wegen der Haare. Es sind 30 Minuten Lachen, Schweigen, Vertrauen.