Premiere von Oper „Parsifal“ in Düsseldorf Das Ende vom Gral

Düsseldorf · Viel Kargheit, wenig Symbolik: Wagners „Parsifal“ erlebte eine großartige Premiere im Düsseldorfer Haus der Deutschen Oper am Rhein – so war es.

 Daniel Frank (Parsifal), im Hintergrund: Sarah Ferede (Kundry) und Hans-Peter König (Gurnemanz) – zu sehen in der Düsseldorfer Wagner-Inszenierung.

Daniel Frank (Parsifal), im Hintergrund: Sarah Ferede (Kundry) und Hans-Peter König (Gurnemanz) – zu sehen in der Düsseldorfer Wagner-Inszenierung.

Foto: Sandra Then/DOR

Manche Leute gehen tatsächlich in diese Oper, als besuchten sie einen Gottesdienst. Dort wird ein Kelch enthüllt, der angeblich einst das echte Blut Christi auffing, dort werden religiöse Formeln am Altar gemurmelt, Fromme versammeln sich zur Prozession, Bühnennebel steigt wie Weihrauch auf – und im zweiten Akt erinnert man sich des Heilands am Kreuz. In Inszenierungen des „Parsifal“ werden diese Menschen zuweilen enttäuscht. Zum Glück sind die Regisseure nur selten Gotteslästerer, sie wollen vielmehr die theatralische Dimension hinter dem Mysterium entdecken und Wagners Wort vom „Bühnenweihfestspiel“ in jedem Bestandteil ernstnehmen: Bühnennähe, Erhabenheit, Kunsttauglichkeit. Dazu brauchen sie keine Geräte aus der Sakristei des Opernfundus.