Wagners „Siegfried“ in Dortmund Schluffiger Drachentöter

Dortmund · Peter Konwitschny inszeniert Wagners „Siegfried“ in Dortmund. Eigenartig: Der Titelheld hinterlässt zwei Leichen ohne jede erkennbare Mordlust.

Der zweite Mord: Siegfried hat Mime eher zufällig umgebracht. Der Waldvogel wundert sich.

Foto: TMJ/Theater Dortmund

Bislang war der Bühnentod in der Wanne dem Jean Paul Marat vorbehalten, dem berühmten Märtyrer der Französischen Revolution. Nun gelangt eine nicht minder prominente Leiche ins Badezimmer, es ist der Drache Fafner in Wagners „Siegfried“. Er hauste in einem Wohncontainer, den er, seinem Reichtum entsprechend, mit Blattgold ausgeschlagen hatte. Gleich wird Siegfried, der Held, auch den Zwerg Mime ins Feuchte befördern. Beide hatten im Akt zuvor in einem Container mit Waldtapete gewohnt. Bei ihnen herrschte Armut, Siegfried schlief noch auf der Matratze, auf der ihn einst seine Mutter blutig gebar (Ausstattung: Johannes Leiacker).