„Odyssee“-Premiere im Kleinen Haus Im Wartesaal des Schicksals

Düsseldorf · Stas Zhyrkov inszenierte die „Odyssee“ — frei nach Homer von Pavlo Arie — als Produktion mit Menschen aus der Ukraine und aus Düsseldorf im Kleinen Haus.

 Yuliia Birzul in der „Odyssee"-Produktion des Schauspielhauses.

Yuliia Birzul in der „Odyssee"-Produktion des Schauspielhauses.

Foto: Sandra Then/Dhaus

Marta Bezpaliuk wollte von ihrer geliebten Heimatstadt Irpin erzählen, die sie bei Kriegsbeginn notgedrungen verlassen hat. So steht es im Textbuch von „Odyssee“. In einem der Handlungsstränge seines vielschichtigen Stücks bringt der Dramatiker Pavlo Arie persönliche Geschichten geflüchteter Frauen aus der Ukraine auf die Bühne. Doch in der Uraufführung spricht Marta einen neuen, grausam aktualisierten Text. Während der letzten Proben kehrte sie für einige Tage in die Ukraine zurück. Sie musste ihren Bruder begraben, gefallen mit 42 Jahren in diesem irrsinnigen Krieg. „Er war gutmütig, klug und kreativ“, sagt sie tapfer. „Nie hat er das Meer gesehen, das war immer sein Traum.“