Bachs „Johannes-Passion“ in der Andreaskirche Mit Kanten, Zorn und Ruhepunkten

Düsseldorf · Großartige Aufführung: Unter Martin Fratz erklang Johann Sebastian Bachs „Johannes-Passion“ mit Chor und Orchester der Andreaskirche.

Johann Sebastian Bach in einem Gemälde von Elias Gottlob Haussmann.

Johann Sebastian Bach in einem Gemälde von Elias Gottlob Haussmann.

Foto: Bach-Museum Leipzig

Wohl in keiner Passionsvertonung stehen das Königtum Christi und sein Leiden so nahe beieinander wie in der „Johannes-Passion“ (BWV 245) von Johann Sebastian Bach. Vor allem in den solistischen Partien kommt das zum Ausdruck. Bei der Aufführung in der lückenlos gefüllten Andreaskirche in der Düsseldorfer Altstadt war es die hervorragende Mezzosopranistin Elvira Bill, die ihr ergreifendes, fast gehauchtes „Es ist vollbracht“ neben die jubelnde Aussage „Der Held aus Juda siegt mit Macht“ stellte. Sebastian Klein füllte die Christusworte mit Wärme, Innigkeit und der Noblesse seines edlen, raumfüllenden Basses. Dem teils rauen Forte der mächtigen Bassstimme von Thomas Bonni (­Pilatus, Arien) stand in den ariosen Beiträgen („Betrachte, meine Seel“ und „Mein teurer Heiland, lass‘ dich fragen“) eine sorgsam austarierte Gestaltung gegenüber.