Frankfurter Buchmesse übt sich in Optmismus Die königliche Eröffnung

Frankfurt · Die weltgrößte Buchmesse feiert ihren Neustart. Doch die Branche hierzulande schwächelt seit längerem. Glanzvoll war aber die Eröffnung – mit König Felipe VI. und Königin Letizia.

Frankfurter Buchmesse 2022: Spanisches Königspaar bei Eröffnung
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Spanisches Königspaar eröffnet Frankfurter Buchmesse

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nach zwei Pandemiejahren versucht die Frankfurter Buchmesse so etwas wie eine Wiedergeburt. Und das ist selbst für die weltgrößte Bücherschau in ihrer 74. Ausgabe keine Kleinigkeit: Zwar haben sich rund 4000 Aussteller aus 95 Ländern angesagt, doch über Erfolg und Resonanz sagt das noch wenig. Die Besucherzahlen von 300.000 aus dem Jahr 2019 wird man auf keinen Fall erreichen, wusste schon vor Beginn Buchmessen-Direktor Juergen Boos und hält einen Rückgang von etwa 30 Prozent für realistisch.

Andere Zahlen aus der Branche können eine solche Zurückhaltung durchaus begründen: Buchhandlungen rechnen mit einem Anstieg ihrer Energiekosten um 300 Prozent, während Verlage für Druck und Produktion der Bücher 50 Prozent mehr bezahlen. An die Verbraucher, sprich: Leser lassen sich die Mehrkosten in einem inzwischen chronisch angespannten Markt kaum weitergeben. Der vergangene Monat brachte die fünfte negative Buchmarkt-Bilanz in Folge. Allein der Absatz der verkauften Bücher ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent zurück.

Das macht den Optimismus deutlich schwerer. Und so legte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friedrichs, vor dem Messestart einen Forderungskatalog auf den Tisch: mit Entlastungspaketen und Unternehmenshilfen für gebeutelte Verlage, mit EU-weiten Mehrwertsteuerreduzierungen für die Branche und jener Verlagsförderung, die im Koalitionsvertrag der Ampel festgeschrieben ist. Der Messebesuch von Kulturstaatsministerin Claudia Roth am Mittwoch dürfte auch darum mehr als nur ein Fototermin werden.

Dagegen sorgten am Dienstag das spanische Königspaar für Glanz in der „Hütte“ der Festhalle: König Felipe VI. und Königin Letizia gaben sich an der Seite von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender die Ehre. Spanien ist in diesem Jahr das Schwerpunktland der Messe – und das mit Glorie.

Hoher Besuch zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse (v.l.): Königin Letizia von Spanien, König Felipe VI. von Spanien, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender.

Hoher Besuch zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse (v.l.): Königin Letizia von Spanien, König Felipe VI. von Spanien, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Dabei wird es nicht bleiben: Der Krieg in der Ukraine, die Frauenproteste im Iran, die Krisen des Klimas und der Energieversorgung spiegeln sich selbstverständlich auch in der Welt der Bücher wider. So wird sich neben vielen Debatten am Donnerstag der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky auf der Messe virtuell zu Wort melden, am Samstag seine Frau Olena Selenska.

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