Konzertlesung in Düsseldorf Der suggestive Kapellmeister Kreisler

Schumann und Brahms waren Verehrer des Dichters E.T.A. Hoffmann und seines Kapellmeisters Kreisler. Eine Konzertlesung im Palais Wittgenstein erinnert daran.

 Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, der die romantische Figur des Kapellmeisters Johannes Kreisler erfand.

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, der die romantische Figur des Kapellmeisters Johannes Kreisler erfand.

Foto: Keystone

Die Düsseldorfer Schumann-Gesellschaft lädt in Verbindung mit dem Heinrich-Heine-Institut zu einer „Konzertlesung“ anlässlich des 200. Todestags des Schriftstellers E.T.A. Hoffmann. Sie findet am Samstag, 22. Oktober, 15 Uhr, im Palais Wittgenstein statt. Schumann fühlte sich Hoffmann gedanklich stark verbunden.

Die Gestalt des Kapellmeisters Johannes Kreisler, von E.T.A. Hoffmann zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den „Fantasiestücken“ und im Roman „Lebensansichten des Katers Murr“ geschaffen, beeindruckte Schumann wie Brahms außerordentlich. Der junge Brahms füllte drei Schreibhefte unter der Überschrift „Des jungen Kreislers Schatzkästlein“ mit Fundstücken aus seiner Lektüre und unterzeichnete seine Kompositionen von 1852 bis 1854 mit „Joh. Kreisler jun.“. Vor allem in den „Variationen über ein Thema von Robert Schumann“ op. 9 macht Brahms deutlich, dass er in sich zwei künstlerische Identitäten fühlt: Johannes Brahms und Johannes Kreisler. Er signiert einige der Variationen mit B. für Brahms, andere mit K. für Kreisler.

Schumann komponierte 1838 den Klavierzyklus „Kreisleriana“. Er legte ihn seiner Braut Clara besonders ans Herz und schrieb ihr: „Meine Kreisleriana spiele manchmal! Eine rechte ordentlich wilde Liebe liegt darin in einigen Sätzen, und Dein Leben und meines und mancher Deiner Blicke.“ Der Klavierzyklus entstand während einer halbjährigen Trennung von Clara, manch wehmütige Erinnerung an sie ist in die Komposition eingeflossen.

Der Pianist Kotaro Fukuma spielt in dem Düsseldorfer Konzert nun Schumanns „Kreisleriana“ op. 16 und von Brahms das „Scherzo“ op. 4 sowie dessen „Variationen über ein Thema von Robert Schumann“ op. 9. Dazu liest Michael Fürtjes Texte von Robert Schumann und Johannes Brahms

Info Samstag, 22. Oktober, 15 Uhr, Palais Wittgenstein, Bilker Straße 7-9, Eintritt 15 Euro, Anmeldung unter 89-95571 sowie unter anmeldungen-hhi@duesseldorf.de

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