Köln Kölner Opern-Spielplan scheut das Risiko

Köln · Die Kölner Opern-Fans sind belastbar: Seit dieser Spielzeit, die wieder am Offenbachplatz hätte stattfinden sollen, pilgern sie stattdessen willig ins Deutzer Staatenhaus. Dennoch liegt die Auslastung bei beachtlichen 83,4 Prozent. In der kommenden Spielzeit darf immerhin wieder Tuchfühlung mit der seit 2012 verwaisten Heimat-Spielstätte aufgenommen werden, wenn das Musical "Adam Schaf hat Angst" in der "Außenspielstätte am Offenbachplatz" Premiere feiert. Ansonsten wird weiterhin im Staatenhaus gespielt, denn die Eröffnung des Opernhauses wird sich mindestens noch bis 2019 verschieben. Wenn alles gut geht, der neue Betriebsleiter Bernd Streitberger die Bestandsaufnahme abgeschlossen hat und die Arbeit auf der ruhenden Baustelle überhaupt erst wieder aufgenommen wird.

Man kann es dem Leitungsteam um Intendantin Birgit Meyer kaum übelnehmen, dass sich angesichts der nicht abreißenden Hiobs-Botschaften der kommende Spielplan wenig wagemutig liest: Es gibt konzertante Opern, eine halbszenische Operette und sichere Nummern wie Puccinis "Turandot", Mozarts "Figaro", Bernsteins "Candide" und Beethovens "Fidelio". Ein wenig Schärfe verspricht Verdis "Falstaff" in der Regie von Altmeister Hilsdorf, neuere Töne bietet Johannes Maria Stauds "Die Antilope". Und die deutsche Erstaufführung von "Das Lied der Frauen vom Fluss" wurde vom ursprünglich geplanten Rheinschiff ins Staatenhaus umgetopft. Sicher ist sicher.

(RP)
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