Köln Kölner Museum Ludwig in finanziellen Schwierigkeiten

Köln · Das Museum Ludwig benötigt kurzfristig 1,33 Millionen Euro. Dies geht aus einer öffentlichen Beschlussvorlage an den Finanzausschuss der Stadt Köln hervor. Die Verschlechterung der Finanzlage entstand aus den unerwartet hohen Kosten für Bauunterhaltung, Energie, Bewachung und Aufrechterhaltung des laufenden Dienstbetriebs. Ratspolitiker zeigten sich von der Entwicklung überrascht.

Grund zur Sorge um das Museum bestehe laut Stadtsprecherin Inge Schürmann aber nicht: "Das Museum Ludwig hat weiterhin geöffnet und es werden auch keine Museumssachen verkauft." Es sei zudem sichergestellt, dass das Museum seine Rechnungen weiterhin begleichen könne. Anderslautende Berichte seien "blödsinnig", sagte Schürmann.

Die genannte Fehlsumme von 1,33 Millionen Euro ergibt sich aus verschiedenen Posten wie gestiegenen Kosten für den Energieverbrauch (410 000 Euro), der Unterhaltung der Gebäude (386 000), Bewachung (170 000), Aufwendungen für die Evakuierung der baufälligen Halle Kalk (160 000), geringere Einnahmen bei den Eintrittsgeldern (110 000) sowie den laufenden Betriebskosten (94 000).

Die unerwartet niedrigen Besucherzahlen seien den Bauarbeiten im direkten Umfeld des Museums sowie einer mehrtägigen Schließung wegen Renovierungsarbeiten im Juli geschuldet.

In der Mitteilung der Stadtverwaltung an den Finanzausschuss wird die Dringlichkeit der gewünschten Finanzhilfe mit der "Erhaltung der Zahlungsfähigkeit" des Museum begründet. Und es wird davon ausgegangen, dass der Stadtrat das Geld für die überplanmäßigen Ausgaben des Museums Ludwig möglicherweise noch in dieser Woche bewilligt. Morgen tagt der Rat der Stadt.

Mit jährlich 300 000 Besuchern ist das Museum Ludwig eines der bedeutendsten europäischen Museen für moderne Kunst. "Ema auf der Treppe", ein Hauptwerk Gerhard Richters, ist das bekannteste Bild des Museums.

(sb)
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