Köln: Poisel singt Lieder von Liebe

Es ist eine dieser Geschichten, die das Leben besser schreibt als jedes Drehbuch: Eigentlich wollte er Lehrer werden, aber dann scheiterte Philipp Poisel an der künstlerischen Aufnahmeprüfung. Ein bisschen Zeit verging, dann wurde Poisel von Herbert Grönemeyer entdeckt und schon bald mit einem Plattenvertrag ausgestattet. Nun hat der Stuttgarter in Köln bewiesen, dass er dieses Gütesiegel verdient. Als Poisel auf die Bühne der ausverkauften Halle kommt, grinst er in den vollen Saal, dann verbeugt er sich. Und legt los. Dabei überzeugt er nicht nur, weil er seine Songs live mit so einer wunderbaren Mischung aus Lässig- und Zärtlichkeit performt, sondern auch, weil jede seiner Geschichten, die er zwischen den Liedern von Leben und Lieben erzählt, klingt wie ein kleines Kunstwerk. Und weil mal bei "Zünde alle Feuer" an seiner Gitarre die Funken sprühen, Philipp Poisel den italiensch-englischen Akzent seines Freundes Alberto nachahmt oder sich einen Schnurrbart anklebt, um sich mit "Merci beaucoup" bei seiner Band zu bedanken, werden die knapp zwei Stunden Programm zu einem feinen Konzert, das berührt und mitreißt und nie gewöhnlich wird.

Gegen Ende des Konzerts, als Philipp Poisel "Liebe meines Lebens" anstimmt, zückt eine junge Frau im Publikum ihr Telefon, filmt den Refrain und schickt ihn in die Welt, an ihren Freund. Wie zum Beweis dafür, dass Philipp Poisel ihr aus der Seele und sich in jedermanns Herzen gesungen hat.

(RP)
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