Geprüft werden immense Zahlungen für PR-Beratung Machtkampf im Erzbistum Köln

Analyse | Köln · Unabhängige Kirchenrechtler prüfen derzeit, ob Kardinal Rainer Maria Woelki Amtspflichtverletzungen begangen hat. Noch vor Weihnachten könnte das Ergebnis vorliegen.

 Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln.

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln.

Foto: dpa/Oliver Berg

Nun haben im Erzbistum also zwei unabhängige Kirchenrechtler das Wort. Und wer die aktuell immens große Unruhe in Köln wahrnimmt, kommt in die Versuchung, vom letzten Wort zu reden. Wobei es diesmal nicht direkt um Aufklärung und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt geht. Vielmehr sind es Zahlungen im Zuge der Missbrauchsuntersuchungen in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro. Auch wenn diese aus einem Sonderfonds stammen, so hätten Kardinal Woelki und sein damaliger Generalvikar Markus Hofmann bei der Vergabe der Aufträge Domkapitel und Wirtschaftsrat einbinden müssen. Dies sei insbesondere bei Beratungsverträgen zwingend erforderlich gewesen. Nach Auskunft von Markus Hofmann habe allein die die PR-Beratung in krisengeschüttelter Zeit 820.000 Euro gekostet. Nun werden Experten des kanonischen Rechts darüber befinden, ob es sich dabei um ein kirchenrechtlich schweres Vergehen handelt.