Kestner-Gesellschaft: harsche Kritik an "documenta"-Chefin

Hannover (dpa). Der Direktor der Kestnergesellschaft, Veit Görner, hat die "documenta"-Chefin Carolyn Christov-Bakargiev im Radioprogramm NDR Kultur scharf kritisiert. Ihr Konzept, sich auf nicht-figürliche Darstellungen innerhalb der Kunst zu konzentrieren, sei "in die Hose gegangen".

Christov-Bakargiev habe "einer Dummheit oder vielleicht auch einem Größenwahn folgend gemeint, sie müsse alles abräumen, was figürlich ist. Auch außerhalb ihres Terrains." Die "documenta"-Leiterin hatte die katholische St. Elisabeth-Kirche in Kassel indirekt aufgefordert, eine hoch oben im Kirchturm platzierte Skulptur des Künstlers Stephan Balkenhol zu entfernen, da sie den gesamten Vorplatz dominiere und andere dort geplanten Kunstwerke beeinträchtigen würde. "Das geht natürlich gar nicht", so Veit Görner. Es sei auch vor dem Hintergrund einer historischen Erfahrung wie der sogenannten "Entarteten Kunst" und den Zensurbestrebungen der Nazizeit "unverzeihlich dumm".

(RP)
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