Cancel Culture Plötzlich unerwünscht

London · An Autorin Joanne K. Rowling scheiden sich die Geister. Nun wird sie wegen ihres neuen Buchs „Troubled Blood“ angefeindet. Hat sie etwas gegen Transsexuelle? Und wenn ja: Sollte man ihre Meinung ausgrenzen?

 In der Kritik: die britische Bestseller-Autorin J.K. Rowling.

In der Kritik: die britische Bestseller-Autorin J.K. Rowling.

Foto: dpa/Joel C Ryan

Ihr jüngstes Buch sorgt nicht nur für böses Blut, es heißt auch so. „Troubled Blood“, Joanne K. Rowlings fünftes Werk aus der Reihe um Privatdetektiv Cormoran Strike, ist das umstrittenste Buch seit langem. Und glaubt man den Unmutsäußerungen ihrer (ehemaligen) Fans, sollte es auch ihr letztes sein. Neben Hasskommentaren in den sozialen Medien soll es gar zu Bücherverbrennungen gekommen sein, wobei sich auf dem literarischen Scheiterhaufen neben „Troubled Blood“ auch Harry-Potter-Bände finden. In der Kritik steht also nicht nur ein Buch, sondern gleich ein ganzes Werk und mit ihm auch die Autorin. Das wirkt wie der Versuch, jemanden endgültig mundtot zu machen, seine Meinung auszulöschen. Für diese Art der Meinungsstornierung gibt es seit geraumer Zeit ein Schlagwort, das von der „Cancel Culture“, dem systematischen Boykott und somit der Ausgrenzung von Personen und Meinungen.