Bremen Jetzt auch Bremen: Spielbank trennt sich von Kunst

Bremen · Leise geht der Kunst-ausverkauf in Casinos der landeseigenen Westspiel-Gruppe weiter: Gestern wurde bekannt, dass die Bremer Spielbank zwei Gemälde von Paula Modersohn-Becker verkaufen will. Obwohl das Casino nicht in Nordrhein-Westfalen liegt, gehört es zu 49 Prozent dem Betreiber Westspiel, der mit seiner Absicht, zwei millionenschwere Bilder von Andy Warhol aus dem Aachener Casino zur Sanierung des Unternehmens versteigern zu lassen, heftige Debatten ausgelöst hat. 26 nordrhein-westfälische Museumsdirektoren hatten sich in einem an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gerichteten Brandbrief gegen den Verkauf der Warhol-Bilder ausgesprochen. Doch das Land will dabei bleiben; am 12. November sollen die Warhols bei Christie's in New York unter den Hammer kommen. Ihr Schätzwert: über 100 Millionen Dollar. Die Modersohn-Becker-Gemälde befinden sich seit den 1980er Jahren als Dauerleihgabe im gleichnamigen Bremer Museum. Dort sollen sie nach dem Willen des Hauses und der Stadt Bremen auch bleiben.

Zum Wert der Gemälde "Häuser, Birken und Mond" sowie "Anbetung" wollte sich die Museumsleitung nicht äußern. Nach Medienberichten soll das erste Kunstwerk geschätzt mehrere hunderttausend Euro wert sein. Die Malerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907) gilt als eine Vertreterin des frühen Expressionismus und Wegbereiterin der Moderne.

(abo)
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