<P>Mühlheim/Ruhr (rpo). Elfriede Jelinek ist am Sonntag für ihr Theaterstück "Das Werk" mit dem Mülheimer Dramatikerpreis geehrt worden. Sie nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung in Mülheim in Empfang.

Die österreichische Autorin Elfriede Jelinek hat den mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis am Sonntag in Mülheim/Ruhr in Empfang genommen, wie das Theater Mülheim mitteilte. Am vergangenen Wochenende hatte die Jury zum Abschluss der Mülheimer Theatertage NRW "Stücke 2004" die 57-Jährige für "Das Werk" in der Inszenierung des Burgtheaters Wien ausgezeichnet. Jelinek wird nach 2002 zum zweiten Mal mit dem renommierten Theaterpreis gewürdigt.

Die vielfach preisgekrönte Autorin war zum zehnten Mal in Mülheim vertreten. In "Das Werk" als Teil ihrer Alpen-Trilogie thematisiert Jelinek die Eingriffe des Menschen in die Natur an Hand des Wasserkraftwerkes im österreichischen Kaprun. In diesem Zusammenhang setzt sie sich auch mit dem Gletscherbahn-Unglück auseinander, bei dem vor vier Jahren 155 Menschen bei einem Brand starben.

Die in der Steiermark geborene Elfriede Jelinek veröffentlichte Anfang der 70er Jahre erste Hörspiele. Es folgten Romane ("Die Klavierspielerin") und poetologische Essays. Zu den zahlreichen Auszeichnungen Jelineks gehören unter anderem der Georg-Büchner-Preis, der Heinrich-Heine-Preis, der Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis sowie der Lessing-Preis für Kritik und der Hörspielpreis der Kriegsblinden.

Die Mülheimer Theatertage finden seit 1976 statt und gelten als wichtiges Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Herbert Achternbusch, Tankred Dorst, Franz Xaver Kroetz, Heiner Müller und Botho Strauß.