Jazz: Pianist Iiro Rantala würdigt "Lost Heroes"

Diese Platte bekommt jetzt mit sonnenklarer Konsequenz den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Der Finne Iiro Rantala huldigt auf ihr einigen verstorbenen Helden der Musikgeschichte, vorzugsweise Jazzpianisten (Evans, Svensson, Garner, Tatum, Petrucciani, Peterson), aber er kriecht nicht einfältig in ihre Kleider und kopiert sie, sondern spielt raffiniert mit den stilistischen Eigenheiten der Kollegen. Das ist so abgebrüht und genial, dass man glauben möchte, Rantala habe das alles komponiert. Hat er aber nicht. Da gibt es schnell abgewickelte Nummern (wie die unglaublich witzige Art-Tatum-Anverwandlung), aber auch zarte Inseln der Lyrik (wie die Liebeserklärung an Jean und Aino Sibelius). Kurzum: Fans des Jazzklaviers werden hier gleichsam in der zweiten Dimension maximal verwöhnt. WOLFRAM GOERTZ

Act CD 9504-2 (Edel)

(RP)
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