Bern Jazz-Musiker George Gruntz mit 80 Jahren gestorben

Bern · Die Schweizer Jazzlegende George Gruntz ist tot. Der Komponist, Bandleader und Pianist starb am Donnerstag im Raum Basel im Alter von 80 Jahren, wie eine Nachrichtenagentur erst jetzt unter Berufung auf dessen Sohn Felix Gruntz berichtete. Sein Vater habe an einer langen und schweren Krankheit gelitten, sagte er.

Für die "Neue Zürcher Zeitung" war Gruntz der "international erfolgreichste Jazzmusiker aus der Schweiz". Gruntz leitete von 1973 bis 1994 auch das renommierte Jazzfest Berlin. Als Komponist schuf Gruntz nicht nur klassischen Jazz. In den 1960er Jahren hatte er mit dem Projekt "Jazz goes Baroque" Erfolg. Er beschäftigte sich auch mit tunesischer und Schweizer Volksmusik und schuf mehrere Opern.

Außerdem bekam er in Deutschland Aufträge, die ihm Aufmerksamkeit eintrugen: Im Jahr 1980 komponierte er etwa die Musik für das Kanzlerfest von Helmut Schmidt. Gruntz machte sich in den 1960er Jahren als Pianist bei Europatourneen von US-Jazzgrößen wie dem Saxophonisten Dexter Gordon und dem Trompeter Chet Baker einen Namen. Anfang der 70er Jahre gründete der die "Concert Jazz Band", mit der er auf der ganzen Welt auftrat.

Am Donnerstag war auch Claude Nobs, der Erfinder des Montreux Jazz Festival, im Alter von 76 Jahren an den Folgen eines Skiunfalls gestorben. Nobs organisierte 1967 das erste Jazzfestival in dem Städtchen am Genfer See – mit Künstlern wie Keith Jarrett und Jack DeJohnette. Heute zieht es jährlich tausende Besucher an. Damit verlor die Jazz-Welt an einem Tag gleich zwei große Gestalten.

(dpa)
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