Konzert in der Mitsubishi Electric Halle James Taylor machte seine Düsseldorfer Fans glücklich

Düsseldorf · Beim Konzert des freundlichen 74-Jährigen in der Mitsubishi Electric Halle blieben keine Wünsche offen. Sogar die Pause nutzte der Musiker für das Gespräch mit den Fans.

 Gitarrist, Sänger und Komponist: der US-Amerikaner James Taylor.

Gitarrist, Sänger und Komponist: der US-Amerikaner James Taylor.

Foto: AP/Andrew Harnik

Es ist selten, dass man nach einem Konzert mit so großer Sicherheit sagen kann: Niemand, wirklich niemand, wird nach diesem großartigen Abend unzufrieden nach Hause gegangen sein. Mit dem 74-jährigen James Taylor war einer der größten amerikanischen Songwriter, Sänger und Gitarristen in der Mitsubishi Electric Halle zu Gast, und er gab sich seinem Publikum so vollständig hin, dass keine Wünsche offen blieben. Besonders offenbar wurde das in der Pause zwischen den zwei Blöcken der Show: Da bleibt der Musiker noch einen Moment im Scheinwerferlicht stehen, um im Applaus zu baden und bemerkt einen Fan, der nach vorne an den Bühnenrand läuft, um eine Platte oder CD signieren zu lassen. James Taylor kniet sich hin, gibt ein Autogramm – und binnen Sekunden hat sich die halbe Halle auf den Weg gemacht. Die Fans bekommen Unterschriften auf alle erdenklichen Devotionalien, Händedrucke, nette Gespräche und gemeinsame Fotos. An eine Pause ist nur noch für Taylors großartige Band zu denken.

Noch eine Seltenheit dieses Abends: Allein für die Begleitband hätte sich das Kommen gelohnt. Am Schlagzeug sitzt der 77-jährige Steve Gadd, der von Eric Clapton bis Paul McCartney mit quasi allen Größen aus Pop, Rock und Jazz im Studio oder auf Tour war und unter anderem das berühmte Schlagzeugmotiv aus Paul Simons „50 Ways To Leave Your Lover“ geprägt hat. Gitarrist Michael Landau gehört in eine ähnliche Kategorie unglaublich wendiger und umtriebiger Musiker, und Bassist Jimmy Johnson ergänzt diese Giganten mit einem extrem einfühlsamen Spiel und gut akzentuierten Hintergrundgesängen.

Überhaupt ist spannend, wie songdienlich diese Jahrhundertmusiker spielen können. Steve Gadd wirkt an seinem für diesen Anlass fast schon zu großen Schlagzeug-Set oft geradezu gezähmt, wenn er die leisen Songs James Taylors begleitet. Und es ist toll, wenn alle zum Ende hin mehr und mehr entfesselt werden: Bei „How Sweet It Is (To Be Loved By You)“ sind die meisten der rund 2500 Fans in der Halle von ihren Plätzen aufgestanden und nach vorne gekommen. Schon den Vorgänger, den ungemein tröstlichen Song „You’ve got a Friend“, den Taylors Freundin Carole King geschrieben hat, haben ausnahmslos alle mitgesungen. Jetzt tanzen sie auch noch ausgelassen.

Vorher ist James Taylor mit seiner ruhigen, freundlichen und feinfühligen Art durch Werk und Biographie gewandert, hat von Orten und Situationen berichtet. Er ging ganz zurück an den Anfang, als er von den USA nach London reiste, um sich den Beatles für ihr Apple-Label zu empfehlen, auf dem 1968 tatsächlich sein Debüt-Album erschien. „Something In The Way She Moves“ und „Carolina In My Mind“ davon brachte er genauso Stücke wie 20 weitere Lieder von zwölf anderen Alben. Ein Höhepunkt: „Long Ago And Far Away“, bei dem James Taylor nach vorher telefonisch eingeholter Erlaubnis die Harmoniegesänge von Joni Mitchell einspielen ließ.

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