Interview Marc Martel „Freddie war der beste Sänger der Welt“

Der Hauptdarsteller der Show „One Vision of Queen“ spricht über die Herausforderung, sich in Freddie Mercury zu verwandeln.

 Marc Martel singt die Lieder von Freddie Mercury und Queen.

Marc Martel singt die Lieder von Freddie Mercury und Queen.

Foto: agentur/Crystal K. Martel

Eigentlich war der Rockmusiker Marc Martel mit seiner Band Down­here auf einem guten Weg in Richtung großer Erfolg. Doch 2011 kam es zu einer Wende in seinem Leben – seitdem tourt er als der beste Imitator des Queen-Sängers Freddie Mercurs durch die Welt. In der Show „One Vision of Queen“ ist er am 16. Januar in der Mitsubishi Electric Halle zu erleben.

Erinnern Sie sich, wann Sie zum ersten Mal Freddie Mercurys Stimme gehört haben?

Marc Martel Das erste Mal, dass ich wirklich bewusst Notiz von ihr nahm, das war beim Film „Wayne’s World“. Da gibt es diese Szene mit dem Song „Bohemian Rhapsody“. Ich erinnere mich, wie ich damals gedacht habe: Wow, was ist das für ein Sänger? Er hat erst keine Angst, wie eine Frau zu klingen, und später im Song klingt er sehr aggressiv. Ich wusste nicht, dass man so viel tun kann mit seiner Stimme, und das hat mich stark inspiriert.

Haben Sie selbst bemerkt, dass Sie wie Freddie Mercury klingen?

Martel Nein, das waren andere. Ich habe Musik gemacht mit meiner Band Downhere, und irgendwann kamen wirklich jeden Abend mindestens fünf Leute zu mir und sagten mir, dass ich klinge wie er. Es schien völlig egal zu sein, was ich singe.

Hat das genervt?

Martel Nicht wirklich. Ich meine, wenn man verglichen wird mit dem vielleicht besten Sänger der Welt, dann ist wohl ein Kompliment.

Sie wurden zum gefragtesten Freddie-Mercury-Imitator der Welt. Warum stehen Sie lieber als Sie selbst auf der Bühne als ihn zu spielen?

Martel Das gibt dem Ganzen eine andere Perspektive. Ich spreche lieber über Queen, als so zu tun, als wäre ich Teil der Band. Es erlaubt mir auch, ein oder zwei Songs zu spielen, die nicht von Queen sind – aber ich spiele sie in ihrem Stil. Ich singe zum Beispiel „Ave Maria“ so, wie Freddie es wahrscheinlich getan hätte. Und manchmal spiele ich auch ein bisschen mit den Melodien und probiere neue Sachen aus.

Aber will das Publikum nicht immer alles genauso hören, wie es von den Alben bekannt ist?

Martel Das ist der Drahtseilakt, auf dem ich mich jeden Abend bewege. Ich weiß natürlich, dass die Leute die Stücke exakt so hören wollen, wie sie sie kennen, und deshalb bewege ich mich auch nie zu weit von den Originalversionen weg. Man muss immer Mitsingen können.

Sie waren einer der unsichtbaren Stars des Kinofilms „Bohemian Rhapsody“ über die Geschichte von Queen und haben Gesangslinien beigesteuert.

Martel Das war eine der größten Erfahrungen meines Lebens – in einem der besten Filme aller Zeiten involviert zu sein. Ich habe Zeit am Set verbracht und mit den Schauspielern und Produzenten. Alle waren so aufgeregt, Teil dieses Projekts zu sein und wollten das Bestmögliche erreichen. Rami Malek hat seinen Oscar mehr als verdient. Er ist immer zu Bewegungs-, Dialekt- und Gesangs-Trainern gegangen. Ich glaube, es hat ihn ein ganzes Jahr gekostet, sich auf die Hauptrolle vorzubereiten.

Für welche Szenen haben Sie gesungen?

Martel Das wird ein großes Geheimnis bleiben.

Ich dachte im Kino, dass immer Freddie Mercurys Original-Stimme zu hören sei.

Martel Mission erfüllt. (lacht)

Was ist das Besondere an der Show „One Vision of Queen“?

Martel Sie ist insofern anders als vorangegangene Shows, weil ich etwas mehr künstlerische Kontrolle habe, zum Beispiel Einfluss auf die Songauswahl. Es wird eine energetische Show sein. Meine Lieblingsmomente sind die zarten – wenn ich zum Beispiel „Love Of My Life“ oder „Ave Maria“ singe und nicht nur die großen bombastischen Hits.

Was sind ihre Lieblingssongs unter den nicht so bekannten?

Martel Ich mag das Album „News of the World“ von 1977 und davon die Titel „Spread Your Wings“ und „It’s Late“.

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