Französischer Skandalautor ist von Festspielen enttäuscht Houellebecq: Bayreuther "Ring" unbedeutend

Hamburg (rpo). Schwer enttäuscht ist der französische Skandalautor Michel Houellebecq ("Elementarteilchen") von der aktuellen "Ring"-Inszenierung der Bayreuther Festspiele. Er bezeichnet sie als "völlig unbedeutend".

"Mehr lässt sich darüber kaum sagen", sagte der Autor der Wochenzeitung "Die Zeit", für die er auf den Grünen Hügel gereist war. Im Hinblick auf die Musik wirke sie "erstaunlich statisch und kleingeistig".

Man habe somit manchmal den Eindruck, ein bürgerliches Drama vor sich zu haben - "was für Wagner der Gipfel des Absurden ist". Der "Ring des Nibelungen" in der Regie von Jürgen Flimm ist in diesem Jahr zum fünften und letzten Mal in Bayreuth zu sehen.

Für Houellebecq ist in einer schnelllebigen Konsumgesellschaft das Geniale zum Niedergang verdammt: "Die Musik der Zukunft wird also nicht Wagners Musik sein." Das menschliche Drama in seiner Gesamtheit habe wenig Chancen, in neuer Form dargestellt zu werden. Alles werde mehr und mehr nach dem Motto "Have fun or die" verlaufen. "Da wir in einer vereinfachten Welt leben, werden wir auch eine vereinfachte Kunst haben", ist er überzeugt.

(afp)
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