Nachdenkliches auf der Buchmesse Wie schwer uns das Aufhören fällt

Frankfurt · Der Soziologe Harald Welzer hat seinen eigenen Nachruf geschrieben. Anlass war auch ein Herzinfarkt, den er im vergangenen Jahr erlitt. Es ist ein spannendes Buch über die Kunst des Loslassens und Aufhörens geworden.

 Der Soziologe Harald Welzer.

Der Soziologe Harald Welzer.

Foto: Welzer

Ein geeignetes Buch für Armin Laschet sei es nicht unbedingt, meint der Autor. Wohl aber eins für Jogi Löw. Das Buch mit dem eher morbiden Titel „Nachruf auf mich selbst“. Der Soziologe und Zeitdiagnostiker Harald Welzer hat es geschrieben, und tatsächlich speist sich das Buch aus einer Todeserfahrung. Es ist der 22. April 2020, ein Mittwoch, Harald Welzer erleidet einen Herzinfarkt. Wie bei vielen von uns ist zumindest gedanklich das Sterben nicht vorgesehen. Und plötzlich, schon im Rettungswagen, wird Welzer von dem Gedanken heimgesucht: Ist das so, wenn man stirbt? An diesem Tag, so erinnert sich der Autor, „habe ich meine Unsterblichkeitsillusion verloren“. Eine heilsame, eine gute Erfahrung.