Häufig schmerzhaft: Harnwegsinfekte

Harnwegsinfekte (HWI) sind häufige Erkrankungen im Kindesalter. Im Säuglingsalter sind überwiegend Jungen betroffen, später Mädchen und Frauen. Man unterscheidet nach ihrer Lokalisation eine Blasenentzündung von einer Nierenbeckenentzündung; manchmal ist allerdings die genaue Bezeichnung schwierig, vor allem bei kleinen Kindern.

Symptome Die Symptome hängen von Alter und Schweregrad ab und sind variabel: Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, heftige Schmerzen in der Nierengegend bis zu einem hochfieberhaften, schweren Krankheitsbild.

Diagnose Bei Fieber unklarer Herkunft oder dem Verdacht auf eine HWI muss auch der Urin getestet werden. Wichtig ist es, ihn unverfälscht zu gewinnen, das bedeutet bei älteren Kindern als Mittelstrahlurin, bei kleinen Kindern meist als Beutelurin; manchmal muss die Blase punktiert werden. Sollte sich im Teststreifen der Verdacht einer Infektion bestätigen, wird der Urin zur Erregerbestimmung ins Labor geschickt. Ebenso kann eine Blutentnahme zur Bestimmung der Entzündungswerte nötig sein, außerdem ein Ultraschall der Nieren und ableitenden Harnwege.

Therapie Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, in leichteren Fällen als Saft oder Tablette. Liegt eine Nierenbeckenentzündung vor oder handelt es sich um einen Säugling, ist eine intravenöse Therapie mit (kurzer) stationärer Aufnahme nötig. Auch die Dauer der Behandlung richtet sich nach Alter und Schweregrad. Bei Kindern mit wiederholter HWI oder bei Säuglingen, die schwer erkranken, empfiehlt sich allerdings, dass die Eltern eine Spezialambulanz zur weiteren Diagnostik aufsuchen. MARKUS FELDKÖTTER

(RP)
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