Gute Erfolge bei Mukoviszidose

Symptom Husten ist das häufigste Symptom, das ein Kind zum Kinderarzt führt. In der Regel ist er harmlos. Es kann jedoch auch eine ernsthafte chronische Erkrankung hinter dem alltäglichen Symptom stecken – auch eine Mukoviszidose. Sie ist relativ selten, aber der Kinderarzt wird an sie bei jedem chronisch hustenden Kind denken.

Zäher Schleim In Deutschland kommen jedes Jahr etwa 200 Kinder mit Mukoviszidose zur Welt. Der Begriff setzt sich aus den lateinischen Wörtern mucus (Schleim) und viscidus (zäh) zusammen. In den Drüsen vieler Organe wird ein abnorm zäher Schleim produziert, der sie verstopft. Die Krankheit beeinträchtigt vor allem die Lunge, doch sind beispielsweise auch die Bauchspeicheldrüse, die Nasennebenhöhlen und die Gallenblase betroffen.

Vererbung Die Mukoviszidose ist eine erbliche Erkrankung. Sie folgt dem autosomal-rezessiven Erbgang. Das bedeutet: Zwei gesunde Elternteile tragen je ein krankhaftes Mukoviszidose-Gen, sind jedoch vollkommen gesund, da das jeweils zweite Gen, das sie tragen, die Funktion vollständig übernimmt. Erbt ein Kind jedoch ein krankhaftes Mukoviszidose-Gen vom Vater und eines von der Mutter, trägt es das krankhafte Gen zweifach und entwickelt die Krankheit.

Verlauf Bereits im Kleinkindalter treten häufige Bronchitis, Auswurf, Lungenentzündungen, fettglänzende Durchfälle auf; die Kinder gedeihen nur unzureichend. Der Schleim in den Lungen bietet einen idealen Nährboden für Bakterien und Entzündungen. So wird langfristig das Lungengewebe zerstört. Krankheitsverlauf und -ausprägung sind allerdings von Patient zu Patient unterschiedlich.

Diagnose und Therapie Bei Verdacht auf Mukoviszidose erfolgt der schmerzlose Schweißtest, bei dem am Unterarm des Kinds Schweiß für die Analyse im Labor gesammelt wird. Die Mukoviszidose ist bis heute nicht heilbar, aber durch intensive Behandlung ist die Prognose deutlich zu verbessern. Patienten müssen ihr Leben lang Medikamente einnehmen, regelmäßig inhalieren und tägliche Atemtherapien und krankengymnastische Übungen durchführen, um den zähen Schleim in den Atemwegen zu lockern und zu entfernen.

Erfolge Die zeitaufwändige Therapie ist eine Herausforderung für die betroffene Familie. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Lebenserwartung bei Mukoviszidose aber erfreulich verbessert: Während 1980 nur einer von 100 Patienten die Volljährigkeit erreichte, sind es heute fast 50. An neuen Therapien wird derzeit geforscht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort